Hier gibt´s was auf die Ohren

Hier gibt´s was auf die Ohren

Im TIG gibt’s demnächst was auf die Ohren – und das freut vor allem hörgeschädigte Menschen: Das Eickener Kleinkunsttheater führt zur neuen Spielzeit ein neues Audiosystem ein.

„Den Ausschlag dafür gaben im Grunde die Betroffenen selbst“, erzählt Hans Peter Steffens, Vorsitzender des verantwortlichen Vereins „Kulturbeutel“. „Einige kamen in der Vergangenheit auf mich zu und machten mich auf das Problem aufmerksam, dass Hörgeschädigte unseren Vorstellungen nur eingeschränkt folgen können.“ Nach einem knappen Jahr der Vorbereitung, in dem auch zunächst die Finanzierung gestemmt werden musste, kann das neue Audiosystem zur aktuellen Spielzeit im TIG eingeführt werden. In Zusammenarbeit mit Hörgeräteakustiker Peter Müller wurden 15 Sets, bestehend aus Kopfhörern und Empfänger, angeschafft. „Bei modernen Empfängern sind die Kopfhörer aber schon überflüssig“, erklärt Experte Müller. „Diese steuern direkt die Hörgeräte der Nutzer an und übertragen das gesprochene Wort ganz drahtlos.“ 80 bis 90 Prozent der Hörgeräte, so Müllers Schätzung, seien inzwischen in der Lage, diese Technik zu nutzen; das bisweilen umständliche und lästige Anschließen der Kopfhörerkabel entfällt so. Wie das Audiosystem funktioniert, erklärt Müller Interessierten an drei Abenden im TIG (Termine siehe Infokasten). Die Anschaffungskosten in Höhe von 4.000 Euro (Steffens: „Für uns eine enorme Summe“) wurden unter anderem durch eine Förderung der „Aktion Mensch“ aufgebracht. „Wir sind in Mönchengladbach der erste Kulturveranstalter, der diese moderne Technik für Hörgeschädigte zur Verfügung stellt. Selbst die Städtischen Bühnen Krefeld/Mönchengladbach sind noch nicht so weit“, unterstreicht Steffens stolz.

Das nächste Projekt im TIG ist schon in Planung: Mittelfristig soll im Theater ein Blindenleitsystem eingeführt werden. Entsprechende Bodenbeläge sollen Sehbehinderten die Orientierung dort dann erleichtern. „Dafür müssen wir aber weitere rund 5.000 Euro aufbringen und sind dabei auf Spenden angewiesen“, so der Vorsitzende. Der „Kulturbeutel“ will dafür auch um Mittel aus dem Programm „Bürgerschaftliches Engagement“ der Stadt Mönchengladbach werben.

(Report Anzeigenblatt)