Hochhaus nach Brand evakuiert

Hochhaus nach Brand evakuiert

Ein neungeschossiges Hochhaus in Süchteln, in dem 59 Menschen gemeldet sind, musste nach einem Kellerbrand in der Nacht zu Mittwoch komplett geräumt werden.

Der Brand hatte die Stromversorgung stark in Mitleidenschaft gezogen, immer wieder kam es zu Kurzschlüssen.

Die Feuerwehr war um 1.38 Uhr alarmiert worden. Zunächst rückten die Hauptwache und der Löschzug Süchteln inklusive der Löschgruppe Hagenbroich aus. Kurz darauf wurde der Löschzug Dülken nachalarmiert. Insgesamt waren Feuerwehr und Rettungsdienst mit 55 Einsatzkräften und 24 Fahrzeugen vor Ort. 17 Fahrzeuge kamen von der Feuerwehr, sieben vom Rettungsdienst, der aus Viersen mit einem Notarzteinsatzfahrzeug und drei Rettungswagen zur Einsatzstelle eilte. Dazu kamen ein Notarzt aus Tönisvorst, der Leitende Notarzt im Kreis aus Kempen sowie der Organisationsleiter Rettungsdienst. Alle drei Drehleitern der Stadt waren vor Ort, zwei wurden tatsächlich genutzt.

Das Feuer war schnell gelöscht – schon um 2.01 Uhr konnten die Wehrleute Vollzug melden. Durch die Tatsache, dass in dem 32-Parteien-Haus die Wasserleitungen aus Kunststoff sind und bei dem Brand schmolzen, unterstützte die Wasserversorgung im Haus die Löscharbeiten.

Einige Menschen waren durch den Qualm, der sich im gesamten Treppenhaus ausbreitete, geweckt worden und hatten versucht, durch diesen Rauch ins Freie zu gelangen. Sie wurden vom Rettungsdienst untersucht, es stellte sich heraus, dass sie unverletzt waren. Viele hatten das Feuer auch verschlafen. Feuerwehr und Rettungsdienst gingen von Wohnung zu Wohnung, um zu überprüfen, ob es allen Hausbewohnern gut ging. Derweil war der Notdienst des Stromversorgers NEW eingetroffen. Und der stellte nach einem ersten Blick in den Keller fest, dass die Stromversorgung schwer getroffen war, immer noch glimmten Leitungen. Und er entschied: Das Haus muss sofort komplett stromlos geschaltet werden.

Die Feuerwehr hatte – vorausahnend – schon eine Evakuierung gedanklich erwogen. Jetzt wurde sie zur Pflicht. Die Wehrleute nahmen Kontakt zur Schulleitung der Gemeinschaftshauptschule Süchteln auf, baten um die Erlaubnis, Menschen in der dortigen Turnhalle unterbringen zu dürfen. Das DRK richtete dort Feldbetten her. Die NEW stellte einen Linienbus, der Fahrer mit entsprechender Fahrerlaubnis kam aus den Reihen der Feuerwehr. Am Ende waren es 14 Menschen und zwei Hunde, die das Angebot nutzten, den Rest der Nacht in der Turnhalle zu verbringen. Alle anderen kamen bei Freunden oder Bekannten unter. Wann genau das Gebäude wieder genutzt werden kann, steht noch nicht fest. Die Feuerwehr ging in der Nacht von Mittwochmittag aus.

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Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, äußert sich aber noch nicht dazu. Die Feuerwehr stellte einen aufgebrochenen Kellerraum fest. In diesem Raum brannten Gegenstände.

Dieses Szenario war denjenigen, die schon länger dort wohnen, nicht unbekannt. In der Vergangenheit soll es bereits mehrfach dort gebrannt haben – wobei teilweise Brandstiftung als Ursache nicht ausgeschlossen werden konnte. Bei einem Kellerbrand im August 2013 waren drei Menschen verletzt worden. Ausgangspunkt damals war eine Kühltruhe gewesen. Aktuell bearbeitet die Polizei noch zwei kleinere Brände. Am 2. September waren im Hausflur Inliner verbrannt, die von einem Nachbarn gelöscht wurden. Am 24. September brannte ein Handtuch im Hausflur.

Die GWG des Kreises Viersen, der das Haus gehört, hat bereits Handwerker-Teams im Einsatz, die mit Hochdruck daran arbeiten, die Strom- und Wasserleitungen wieder herzustellen. Es werde alles dafür getan, dass die Menschen noch am Mittwoch wieder in ihre Wohnungen zurückkehren könnten, versicherte Mike Zander von der GWG. Der genaue Umfang der notwendigen Arbeiten war aber am Morgen noch nicht abschätzbar.

Die Polizei bestätigt, dass noch in der Nacht eine Person auf der Wache als Zeuge vernommen und anschließend wieder entlassen worden sei.

(StadtSpiegel)