Die Büdericher Christuskirche wird mit einer faszinierenden Festwoche gefeiert: Höhle Gottes wird 50

Die Büdericher Christuskirche wird mit einer faszinierenden Festwoche gefeiert : Höhle Gottes wird 50

Vor 50 Jahren weihten die Protestanten in Büderich ihre Christuskirche am 2. Advent ein. In den kommenden Tagen feiern sie daher eine fulminante Festwoche – mit renovierter Orgel, und einem extra angefertigtem Oratorium für Soli, Chor, Orgel und Orchester vom Meerbuscher Norbert Laufer.

Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten rund 700 Protestanten in Büderich – durch die Flüchtlinge aus Ost-Preußen und Schlesien stieg die Zahl reichlich an. Es kamen so viele, dass die Büdericher Christen gleich zwei Kirchen bauten – und sogar noch eine dritte planten: Eine „Kapelle“ in Meererbusch. „Dazu kam es aus heutiger Sicht aber zum Glück nicht“, sagt Wilfried Pahlke, neben Christian Dierlich aktueller Pfarrer der Büdericher Lutheraner.

Doch jetzt sind 50 Jahre vergangen, am 2. Advent 1964 weihten die Gläubigen die Christuskirche ein. Und sie sorgte für Aufsehen – und ordentlich „Tratsch“: „Eierkirche“, „St. Schildkröt“ und „Schlumpfkirche“ wurde sie genannt. Die Büdericher gingen verbal nicht zimperlich mit dem lutherischen Kirchenbau um. Dabei staubten das Brüderpaar Wolf und Reimar Kirchhoff zahlreiche Preise als Architekten für den modernen Bau im heutigen Meerbusch ab. „Mit der Geburt geht der Mensch aus der Urhöhle in den ersten Schock des Lebens. Er lebt in einer Welt des Chaos, wie die Kirchentür zeigt, und sucht einen Schutzraum.“ Die Christuskirche stelle den Raum als schützende Höhle Gottes dar. Die Entstehung der Waschbetonkuppel dauerte vier Tage. „Ununterbrochen musste der Beton fließen.“ Vor zwölf Jahren musste das Dach aber erneuert werden – der Beton war mitten in einer Nacht von Samstag auf Sonntag in Bewegung gekommen. „Ich hörte nachts ein ganz seltsames Geräusch.“ Der Schaden: Der Waschbeton des Daches war verrutscht. Mit speziellem Kupfer – wie der Hamburger Michel ihn auch hat – für rund eine Million Euro wurde er repariert.

Zu der Christuskirche gehört aber auch der Glockenturm. „Er ragt wie ein Zeigefinger heraus und mahnt zur Gemeinschaft der Christen.“ Im Turm sind drei Glocken (Gis, Cis und Dis). Im Zusammenspiel mit allen anderen Glockentürmen in Büderich, und wenn der Wind gut steht, hört man immer samstags um 18.15 Uhr am Deutschen Eck eine Melodie.

Programm Festwoche:

3.12., 19.30 Uhr

: Kabarettabend mit Pfarrer Maybach;

4.12., 19.30 Uhr

, Vortrag Pfarrer Pahlke, „Semiotik des modernen ev. Kirchenbaus;

5.12., 19.30 Uhr

, Erinnerungsabend;

6.12., 19.30 Uhr,

Einführung in Uraufführung des Oratoriums;

7. 12., 10 Uhr

, Festgottesdienst mit Kantate und Einweihung der renovierten Orgel;

7.12., 18 Uhr,

Festkonzert mit Uraufführung Oratorium von Norbert Laufer

(Report Anzeigenblatt)