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Hoffnung für Karstadt?

Hoffnung für Karstadt?

Nachdem zunächst bekannt wurde, dass das Warenhaus Karstadt in Rheydt offenbar vor dem endgültigen Aus steht, gab die Entwicklungsgesellschaft der Stadt (EWMG) jetzt bekannt, dass sie mit Karstadt über eine Fortsetzung auf reduzierter Fläche verhandele.

Laut Informationen des „Handelsblattes“ soll am 30. Juni 2016 Schluss für Karstadt in Rheydt sein. Damit reagiere der Essener Konzern auf die schlechten Zahlen, die vor allem kleine Standorte lieferten, so das Magazin. In Rheydt, wo erst vor rund einem Jahr durch Umbauarbeiten auf die Krise reagiert wurde, droht damit ein „Big Player“ in der Innenstadt wegzubrechen.

Wie die Entwicklungsgesellschaft der Stadt (EWMG) mitteilt, hatte sie mit Blick auf die beabsichtigte Standortschließung unter Federführung von Dr. Ulrich Schückhaus aber schon in den letzten Wochen Gespräche mit der Karstadt-Führung über die Fortsetzung des Mietverhältnisses unter veränderten Bedingungen geführt. Ziel des gemeinsam entwickelten Alternativszenarios ist es, Karstadt in veränderter Form in Rheydt zu halten.

„Das von uns gemeinsam mit der Karstadt-Führung angedachte Alternativszenario könnte so aussehen, dass die EWMG die Immobilie vom derzeitigen Eigentümer erwirbt und mit Karstadt einen Mietvertrag über eine reduzierte Fläche abschließt“, berichtet Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der Geschäftsführung der EWMG. „Mit beiden Partnern sind die Verhandlungen schon weit fortgeschritten. Wirtschaftlich wird dies aber nur tragfähig sein, wenn es gelingt, auch für das Basement entsprechende Mieter zu bekommen, die für die notwendige Frequenz am Standort sorgen. Hier laufen bereits seit einiger Zeit Gespräche mit potenziellen Mietern“, so Schückhaus zum Stand der Verhandlungen.

Bislang konnte ein Discounter als Ankermieter für das Basement gefunden werden, der die Chancen dieses Standorts erkannt hat, sowie Interessenten für kleinere Flächen. Es muss aber noch ein Nutzer für die zweite Großfläche von ca. 1 400 Quadratmetern Verkaufsfläche zuzüglich Nebenflächen gefunden werden. Die Gespräche mit den potenziellen Verhandlungsparteien sollten innerhalb der nächsten drei Monate beendet sein. Dann dürfte Klarheit darüber herrschen, ob sich dieses Szenario realisieren lässt.

„Die sehr konstruktiven Gespräche mit Karstadt lassen die Hoffnung zu, eine Lösung für Rheydt zu finden“, so Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der Geschäftsführung der EWMG. „Voraussetzung ist aber, dass sich weitere attraktive Mieter für das Basement finden lassen. Zusätzlich stehen alle hier dargestellten Überlegungen unter Gremienvorbehalt, das heißt es müssen im politischen Bereich die notwendigen Grundsatzbeschlüsse gefasst werden.“

Die Stadt hat derweil mit Bedauern die Schließungspläne zur Kenntnis genommen. „Karstadt zählt zu den Frequenzbringern in der Rheydter City. Dort haben wir in den vergangenen Jahren mit EU-, Bundes- und Landesmitteln mehr als 24 Millionen Euro für städtebauliche Maßnahmen investiert. Probleme bei Karstadt können demnach in ihrer Ursache nicht im Standort begründet sein“, betont Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners zur aktuellen Entwicklung.

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Neben Rheydt sind auch die Warenhäuser in Recklinghausen und Bottrop (beide in Nordrhein-Westfalen) sowie in Dessau (Sachsen-Anhalt) und Neumünster (Schleswig-Holstein) betroffen. An allen fünf Karstadt-Standorten sind insgesamt 477 Arbeitsplätze bedroht, rund 100 davon in Rheydt.

(um/df)

(StadtSpiegel)