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Hoher Kanalanschlussbeitrag

Hoher Kanalanschlussbeitrag

Wenn neue Kanäle verlegt werden, wird das für die Anlieger in Willich in der Regel richtig teuer. Der Bund der Steuerzahler NRW hat die Kanalanschlussbeiträge verglichen, welche 57 Kommunen im Regierungsbezirk Düsseldorf erheben.

Dabei steht die Stadt Willich auf Platz 6 hinter Schwalmtal, Kranenburg, Rheinberg, Heiligenhaus und Niederkrüchten.

So beträgt der Beitragssatz je Quadratmeter in Euro für einen Vollanschluss in der Stadt Willich 10,05 Euro und der Nutzungsfaktor für ein zweigeschossiges Einfamilienhaus laut Satzung bei 1,25. Das führt zusammen zu Kosten von 6 281,25 Euro für ein Musterhaus mit 500 Quadratmeter Grundstück. Für das gleiche Haus liegt der Beitragssatz im benachbarten Meerbusch bei 3,48 Euro. Der Nutzungsfaktor beträgt zudem nur 0,80. Das führt in Meerbusch zu Gesamtkosten von nur 1 392,00 Euro für das Musterhaus, das für den Vergleich herangezogen wurde. Die Willicher zahlen also 4,5 Mal soviel wie die Meerbuscher.

„Die Meerbuscher Zahlen sind politisch gewollt, das kann man schon am Nutzungsfaktor ablesen“, kommentiert Andreas Hans, Fachbereichsleiter Landschaft und Straßen, den großen Unterschied. Die Kanalanschlussbeiträge in Willich würden die Investitionen der Stadt der letzten Jahre in das Kanalnetz widerspiegeln (Umstellung von Mischwasser- auf Trennsystem). Jedes Jahr seien rund 4 Millionen Euro investiert worden. Das Programm liege jetzt in den letzten Zügen.

Trotzdem ist es nur ein schwacher Trost, dass die Schwalmtaler mit Gesamtkosten von 10 256,25 Euro unangefochten an der Spitze liegen. Auch Kempen (2550,00 Euro) und Tönisvorst (1 562,50 Euro) liegen weit unter dem Willicher Anschlussbeitrag.

Der Bund der Steuerzahler fordert, dass alle Kommunen, die mit ihrem Kanalanschlussbeitragssatz für einen Vollanschluss über dem Durchschnitt im Regierungsbezirk Düsseldorf (6,29 Euro je qm) liegen, diesen absenken sollen. Zudem fordert er alle Kommunen auf, den Nutzungsfaktor auf höchstens 1,0 festzusetzen. Für die Willicher würde das eine spürbare Entlastung bedeuten.

(StadtSpiegel)