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„Ich will, dass sich alle freuen“

„Ich will, dass sich alle freuen“

Pfarrer Klaus Hurtz feiert am Sonntag, 22. März, mit einer Festmesse sein Silbernes Ortsjubiläum in der Gemeinde St. Marien – und hat allerlei ’ausgeheckt’. Einblicke ins Programm und die Lage ’drumherum’ gibt er im Stadt Spiegel-Interview.

Stadt Spiegel: Herr Pfarrer Hurtz, in diesem Monat feiern Sie quasi Ihre Silberhochzeit mit der Gemeinde. Wie ist die aktuelle Gefühlslage?

Klaus Hurtz: Mit Ihrer Frage treffen Sie direkt ins emotionale Epizentrum... (überlegt und lächelt). Wir planen ja nun schon eine Weile und ich habe ein prima Team an meiner Seite. Als Gastgeber sehe ich mich aber auch gefordert, und manchen Abend frage ich mich schon, kriegst du das alles auch hin...

Schlaflose Nächte? Könnten die nicht auch vom Kaffee kommen? Der hier ist übrigens super.

Ja, nicht wahr? Dass es überall da, wo ich vor Ort bin, prima Kaffee gibt, dafür habe ich gesorgt... Und am Tag kommen schon einige Tassen zusammen. Ich hab’ Glück und kann trotzdem schlafen. Zur Frühmesse um 4.45 Uhr aufzustehen, fällt mir aber nicht leicht.

Ein Morgenmuffel?

Einmal auf, ist es gut. Ich brauche den Morgen auch für stille Gedanken, die fluten dann. Alle meine Texte entstehen zu früher Stunde.

Stichwort Text: Ihr Kollege, Vikar Riethdorf, sagt, Sie haben die „Gabe des Wortes“.

Freude am Wort zu vermitteln ist gewissermaßen meine Losung. Zu meinen liebsten Zitaten zählt dieses von Martin Buber: ’Alles wirkliche Leben ist Begegnung.’ Es begleitet mich seit langem. Worte sind Begegnung.

Was war Ihnen wichtig bei der Gestaltung des Silbernen Ortsjubiläums?

Dass es nicht zu meiner persönlichen Jubelfeier wird. Die Gemeinde erträgt mich schließlich seit 25 Jahren... (lacht).

Und Sie sind zufrieden mit dem Ergebnis...

Zufrieden? Manchmal könnte ich weinen vor Glück! Ich bin in Rheydt geboren und aufgewachsen und 1990 zurückgekehrt. Vor elf Jahren wurde ich Pfarrer an St. Marien und durch die Fusion auch für St. Josef und St. Franziskus zuständig. Als kleiner Junge in Geneicken erschien mir der Pfarrgarten von St. Franziskus wie ein Stück vom Paradies... meine erste religiöse Erfahrung! Jetzt bin ich dort tätig – eine Fügung, oder? Die Feierlichkeiten spiegeln auch das wider.

Gibt es im Programm einen roten Faden?

Einen silbernen. Das Jahr steht unter dem Motto „Versilberte Zukunft“.

  • Das Team des Rettungsdienstes aus Heinsberg
    „Teddybären-Sprechstunde“ mit der Naturpark-Kita „Wildwiese“ in Merbeck : Keine Angst vor einem Notruf
  • Seit sieben Jahren trainiert das Team
    Team Legit qualifiziert für WM in den USA : „Da drüber gibt’s nichts mehr“
  • Freuen sich auf das erste Fest
    Das erste Fest in Alt-Willich : Am Wochenende zum anderen Markt

Was möchten Sie bezüglich der Veranstaltungen in St. Marien verraten?

Wir können uns auf eine schimmernde Palette freuen! Schmuckelemente, Wort, Kunst, Musik. Von Bert Gerresheim bekommt unsere Kirche ein neues Kunstwerk. Alle Chöre der Gemeinde bringen sich zu Gehör. Zum Patrozinium widmen wir uns, passend zum Blumensonntag, der Floristik als Kunstform. Und es sind spannende, sehr unterschiedliche Gäste eingeladen.

Herr Pfarrer Hurtz, wir leben in rasanten, nicht einfachen Zeiten. Was denken Sie, wie schafft man es, die zu bewältigen?

Mit Stil. Ein bisschen davon macht schon viel aus, in allen Lebenslagen. Man kann auch stilvoll schimpfen (lacht)! Ohne fies zu werden. Mein Team sagt, ich kann das ganz gut.

Was wünschen Sie sich für die Feierlichkeiten?

Dass alle sich freuen. Die Festmesse am Sonntag, 22. März, beginnt um 10.30 Uhr, anschließend laden wir zur Begegnung ins Haus Emmaus ein. Worte und Begegnung, wie ich schon sagte. So immens wichtig. Wie die Tatsache, dass Menschen jeglicher kultureller und sozialer Herkunft den einen Gott feiern, geeint im Gebet.

Haben Sie auch etwas gelernt während der Planungen?

Oh ja (schmunzelt) – das 25 Jahre ein Grund sind, Struktur in das zu bringen, was schon da ist. Zum Feiern sowieso.

Das Gespräch führte

Silvia Weise

(StadtSpiegel)