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Im JHQ zur Ruhe kommen

Im JHQ zur Ruhe kommen

Die Gladbacher Grünen besuchten die Erstaufnahme-Einrichtung für Asylsuchende auf dem ehemalige JHQ-Gelände mit ihrer Landtagsabgeordneten und weiteren Experten.

Die ehemaligen Soldatencasinos und die Großküchen müssen noch saniert werden, die Appartements allerdings sind noch gut in Schuss. Natürlich ist alles ein bisschen in die Jahre gekommen. Doch sind die 15 Quadratmeter großen Räume erst einmal eingerichtet und mit etwas Farbe versehen, kann das ganze direkt wohnlicher wirken.

Das ehemalige JHQ-Gelände wurde nun offiziell als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge aus Krisenländern freigegeben. Zehn Hektar von dem insgesamt 420 Hektar großen Gebiet sollen bis Mitte nächsten Jahres bezugsfertig gemacht werden und der Erstversorgung für Asylsuchende dienen. Bis zu maximal drei Monate verbringen die Flüchtlinge dann in der Erstaufnahmestation. „Dort sollen sie erst einmal zur Ruhe kommen können, sich gesundheitlichen Untersuchungen unterziehen, Behörden kontaktieren und dann Asyl beantragen”, erklärt Monika Düker, flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag. Der Kostenträger für die Erstaufnahme ist das Land. Nach spätestens drei Monaten werden die Flüchtlinge dann auf die Kommunen verteilt. Ab dann ist die Kommune für die Flüchtlinge zuständig, erhält aber weiterhin einen Zuschuss vom Land. Doch bis Mitte nächsten Jahres gibt es auf dem ehemaligen JHQ-Gelände noch einiges zu tun. Die Sanierung einiger Gebäude ist da das kleinste Problem. Strom- und Wasseranschlüsse gibt es noch keine – und die Vorbereitung für den Beginn der Arbeiten nehme dabei die meiste Zeit in Anspruch. „Die Arbeiten müssen europaweit ausgeschrieben und vergeben werden und das kann leider dauern”, erklärt Elke Kolfen vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Ist Mitte 2016 erst einmal alles fertig, bietet das ehemalige Nato-Hauptquartier den Flüchtlingen eine sichere Unterkunft und viel Raum: Aufenthaltsräume, Freiflächen für sportliche Aktivitäten sowie ein Kiosk, eine Apotheke und eine Arztpraxis sind mit eingeplant. Auch für erste Integrationsmaßnahmen wird mit Deutschkursen vor Ort gesorgt.

Nächstes Jahr sollen dann bis zu 800 Flüchtlinge auf dem Gelände untergebracht werden – im Notfall sogar auch 1 000. Düker ist von der Einrichtung in Mönchengladbach überzeugt und lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt: „Das Gelände ist optimal geeignet und bietet viel Platz. Von der Stadt Mönchengladbach haben wir eine hohe Kooperationsbereitschaft erlebt.”

(Report Anzeigenblatt)