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In 51 Streifen überflogen

In 51 Streifen überflogen

Am vergangenen Samstag überflog das Unternehmen Eurosense mit einer Cessna Büderich und das restliche Meerbuscher Stadtgebiet in 51 Flugstreifen. Im Auftrag der Stadt Meerbusch wurden dabei nachts mit einer Infrarotkamera Wärmebildaufnahmen aller Dachflächen geschossen.

Die Wetterbedingungen mit frostigen Temperaturen und klarer Luft waren günstig. Deshalb konnte am vergangenen Wochenende die erste so genannte „Thermografie-Befliegung“ des Meerbuscher Stadtgebiets stattfinden. „Die Nacht von Samstag auf Sonntag war wieder knackig kalt und klar in Meerbusch. Es herrschten demnach sehr gute Bedingungen für die Ausführung der Thermografie-Befliegung im Auftrag der Stadt Meerbusch“, sagt Rolf Wilting von der Firma Eurosense aus Rheinbach. Nachdem der reguläre Flugverkehr am Düsseldorfer Flughafen am Samstag um 23 Uhr endete, erhielt die Cessna die Flugerlaubnis und konnte den Luftraum über Meerbusch in 51 Flugstreifen abfliegen. Aus rund 900 Metern Höhe wurden mit Hilfe einer hoch auflösenden Infrarotkamera Wärmebildaufnahmen aller Dachflächen geschossen. Für die Kalibrierung der Wärmebildaufnahmen wurden auch Referenzmessungen der Außentemperaturen an verschiedenen Orten in Meerbusch durchgeführt. Die Fotos geben exakte Hinweise darauf, wie gut die Wärmedämmung eines Daches im beheizten Zustand ist und wie viel Wärme das Gebäude über das Dach abstrahlt.

Mehr als 70 Hauseigentümer hatten sich zudem bereit erklärt, das Projekt zu unterstützen und in der Flugnacht die Lufttemperatur auf ihrem Dachboden zu messen. Sie wurden am Samstag per E-Mail über den bevorstehenden Flug informiert. „Wen die Information nicht rechtzeitig erreicht hat, der kann an einem der Folgetage die Messung der Dachbodentemperatur nachholen“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. „Die Temperaturdaten werden anschließend in einen Fragebogen eingetragen und in den nächsten Tagen per Post, persönlich oder per E-Mail an die Stadt Meerbusch übersandt.“

Im Herbst sollen die etwa 8000 Aufnahmen ausgewertet sein und den Bürgern zur Verfügung gestellt werden – kostenlos. „Es wird dann die Möglichkeit geben das Wärmebild seines Hauses bei der Stadt anzufragen und weitere Beratungen zur Energieeffizienz in Anspruch zu nehmen.“

Den Auftrag hat die Stadt im Rahmen des Meerbuscher Klimaschutzkonzeptes vergeben. 40.000 Euro investiert die Stadt in das Projekt. „Auf diesem Wege wollen wir den Hausbesitzern gezielte Hinweise geben, wie sie Energiekosten sparen und zugleich das lokale Klima schonen können“, so die Klimaschutzmanagerin der Stadt Meerbusch, Johanna Neumann. Handlungsbedarf bestehe auf jeden Fall. „Untersuchungen im Rahmen unseres Klimaschutzkonzeptes haben ergeben, dass die privaten Haushalte gemeinsam mit dem Autoverkehr hauptverantwortlich für die CO2-Belastung der Meerbuscher Luft sind.“

(StadtSpiegel)