Caritasverband: Irmgardisstift: Altbau wird verkauft

Caritasverband : Irmgardisstift: Altbau wird verkauft

Der Umbau des Altbaus des Süchtelner Altenheims "Irmgardisstift" in ein modernes Seniorenzentrum wird gestoppt. Diese Entscheidung verkündete der regionale Caritasverband am Mittwoch auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

Während der bereits begonnen Umbaumaßnahmen waren in dem Gebäude in Süchteln erhebliche Mängel im Brandschutz festgestellt worden.

Daraufhin mussten nicht nur die 45 Bewohner des 1909 errichteten Altenheims das Gebäude verlassen, sondern auch die 95 Mitarbeiter des Caritasverbands. Jetzt musste der Verband die nächste Hiobsbotschaft verkünden: Wie der Caritasverband am Montagabend entschied, sollen die Umbauarbeiten an dem Altbau nun gar nicht mehr zu Ende geführt werden. "Wir verfügen nicht über die Mittel, um die durch die Mängel entstandene Finanzierungslücke in Höhe von 4,8 Millionen Euro zu schließen", sagte Caritas-Geschäftsführer Peter Babinetz.

"Bei einer Fortführung der Baumaßnahmen wäre die Existenz des Verbandes mit rund 30 Diensten und Einrichtungen für viele hilfsbedürftige Menschen im Kreis Viersen sowie rund 550 Arbeitsplätze gefährdet gewesen", so Babinetz weiter.

Laut Babinetz zeichnete sich bereits seit dem Frühjahr dieses Jahres ab, dass der regionale Caritasverband die Explosion der Baukosten an dem Altbau nicht würde tragen können. So sei bei Baubeginn im Dezember 2013 das Gesamtprojekt mit 15,3 Millionen Euro kalkuliert gewesen. "Im Laufe der Baumaßnahmen mussten wir das Budget deutlich nach oben korrigieren. Im Frühjahr 2015 wurde der notwendige Kostenrahmen dann schon mit 20,7 Millionen Euro beziffert." Fortan bemühte sich der Verband, weitere Zuschüsse und Spenden für das Projekt gewinnen zu können. Doch im Spätsommer stand fest, dass es keine weiteren Zuschüsse mehr geben würde.

"Wir hätten uns eine andere Entwicklung gewünscht."

Mit dem Stopp der Baumaßnahmen, immerhin zwei Millionen Euro wurden bis dato unter anderem für einen neuen Eingangsbereich, Gruppenräume oder Parkplätze investiert, zog der Verband nun die Reißleine - und hofft nun, einen Investor zu finden, der die Immobilie kauft. Einige lose Anfragen gebe es bereits, doch konkrete Gespräche seien noch nicht geführt worden. Fakt ist jedoch, dass die Caritas das Gebäude auf jeden Fall verkauft, auch wenn es in Zukunft komplett anders genutzt werden würde.

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"Wir wissen, dass diese Entscheidung viele Menschen in Süchteln enttäuschen wird" sagte Babinetz, der nun prüfen lassen will, inwiefern der Neubau des Irmgardisstifts mit seinen 40 Altenheimplätzen und 25 betreuten Wohnungen eigenständig weiter betrieben werden kann. Denn: der Neubau sei nie als "autarkes Gebäude" geplant gewesen, wichtige Kommunikationsstränge würden ebenso im Altbau verlaufen, wie auch dort Umkleide- und Pausenräume vorgesehen waren, die nun im Neubau fehlten.

Grundsätzlich müsse man nun auch das Konzept des Neubaus überdenken. Hier hatte der Caritasverband Wohnraum in Form von Hausgemeinschaften für bis zu 40 Senioren vorgesehen. Peter Babinetz: "Ein Seniorenzentrum mit 40 Bewohnern wirtschaftlich zu unterhalten, ist aber schwierig. Wir hoffen nun auf einen Investor, der das Gebäude kauft, saniert, und uns dann die Gelegenheit gibt, Teile der Immobilie zurückzumieten, um dort Altenheimplätze und eine Tagespflege unterzubringen. Das wäre unsere Idealvorstellung", sagte Peter Babinetz, der hofft, so viele Pflegeplätze wie möglich in Süchteln erhalten zu können.