Ist bald Schluss mit Ponyhof?

Ist bald Schluss mit Ponyhof?

Viele Gladbacher kennen den Ponyhof Hardterwald seit ihrer Kindheit. Unter neuer Leitung bietet "Unser kunterbunter Ponyhof" heute wieder Ponyreiten für Kinder in Erwachsenenbegleitung an. Noch. Denn möglicherweise ist bald Schluss mit "Pony to go".

Warum? Der Extra-Tipp fragt nach...

"Vor zweieinhalb Jahren hat Katharina Wildenberg den damals komplett heruntergewirtschafteten Ponyhof Hardterwald übernommen und neu aufgebaut. Unzählige Arbeitsstunden haben sie und ihre Helfer reingesteckt, große Summen Geld hat das Projekt geschluckt. Dann sind nach und nach die Ponys eingezogen, 14 an der Zahl darunter Haflinger Andiamo, Mini-Shetland-Pony Frechdachs und Zebrapferd Stripes. Einige Ponys wurden aus schlechter Haltung befreit und aufgepäppelt.

Hof und Ponys machen einen guten Eindruck. Am zentralen Stall hängt ein Schild: "Spielen erwünscht". Verbotsschilder findet man keine. Stattdessen Perserkater James, Schäferhundmischling Mocca, zwei Schweinchen namens Porki und Emma. Und überall lachende Kinder mit ihren Eltern. Manche sind behindert, alle sind fröhlich. Das Leben ist ein Ponyhof — wenigstens für den Moment.

Doch die Ponyhof-Idylle trügt. Katharina Wildenberg hat das Gefühl, dass die Behörden ihr immer neue Steine in den Weg legen - hier der noch zu erbringende Sachkundenachweis, dort die nächste tieramtsärztliche Prüfung. Mal sind es die Schweinchen, die noch einen Knopf ins Ohr bekommen sollen, mal die Ponys, die nicht mehr ohne Nummernschild "vor den Stall" dürfen. Und alles kostet — zusätzlich zu den Versicherungen und laufenden Betriebskosten, Heu, Stroh, Hafer... Was Katharina Wildenberg am meisten Sorge macht: Künftig sollen keine Ponys mehr ohne ausgebildete Begleitung verliehen werden. Das heißt: Kind mal eben so hopp aufs Pony gehievt und Papa führt es an der Leine durch den Wald — damit soll bald Schluss sein.

Warum? Weil die Stadt Mönchengladbach die eine oder andere Auflage, die an die Erteilung der Betriebserlaubnis geknüpft ist, nicht erfüllt sieht. "Ein gewerblicher Pferde- oder Ponyverleih muss sich heute an strengeren Tierschutzstandards messen lassen als früher", so Dirk Rütten von der Pressestelle der Stadt MG. "Dazu gehört auch die Frage, ob man Kunden ohne jede Erfahrung, die Tiere unbeaufsichtigt überlassen kann. Die Tierschutzbehörde der Stadt ist der Auffassung, dass dies nicht dem Tierschutzgedanken entspricht."

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Rechtlich handelt es sich "bei der Erteilung der Betriebserlaubnis um einen Verwaltungsakt", so Rechtsanwalt Alexander Beyer. "Dieser kann von der Behörde mit einer Auflage verbunden werden, um das Tierwohl sicherzustellen." Hier (u. a.) mit der Auflage, dass die verantwortliche Person während des Reitbetriebs stets anwesend sein muss. Gesetzlich vorgegeben sei die Auflage nicht, sondern Ermessensentscheidung der Verwaltungsbehörde. Katharina Wildenberg jedenfalls wehrt sich: "Die halten die Bevölkerung wohl für zu inkompetent oder gewalttätig, um Ponys im Wald zu führen. Dabei darf sich jeder Mensch ohne Ausbildung ein Pferd kaufen!" Den "Lösungsvorschlag" des Ordnungsamts, Ponys in Gruppen zu führen, hält sie für nicht praktikabel: "Es kommen Oma und Opa, Menschen mit Behinderungen, Kinder verschiedenen Alters. Wenn ich eine Stunde durch den Wald laufe, ist das für die eine Gruppe genau richtig, für die andere aber unpassend." Zurzeit gibt es das unbegleitete "Pony to go" noch. Wie lange, wird sich zeigen.

(Report Anzeigenblatt)