Ist die Lotumer Sure gerettet?

Ist die Lotumer Sure gerettet?

Der am Lanker Dorfbrunnen in Bronze gegossene Spruch: „Länkter Bure, Frollet die knure, Weejter die lure, Lotumer Sure“, dichtete einst der Lanker Heimataktivist und Jacobsleiter-Preisträger Karl Schmalbach.

Seit 2009 kämpft der Heimatkreis Lank e.V. um den Erhalt dieser lokalen Steinobstsorte: „Lotumer Sure“. Mit dieser Kirschsorte hat sich schon der verstorbene Landwirt und Mundartexperte Karl Münks in den 1960er u. 70er – Jahren beschäftigt und auf ein mögliches Aussterben dieser Kirschsorte hingewiesen.

Peter Weyers, der inzwischen verstorbene, frühere Lanker Bürgermeister (ab 1946), berichtete der Überlieferung nach zu Lebzeiten, dass ein Latumer Soldat namens Haverkamp die Kirschsorte nach dem Krieg 1871 aus Frankreich nach Latum gebracht habe, wo sie sich dann sehr schnell verbreiten sollte.

Die Kirschsorte wurde noch bis in die 1950er Jahre an Händler, Gaststätten und Konditoren wagenweise nicht nur in Lank-Latum, sondern auch in die umliegenden Orte und Städte geliefert.

Die Abnehmer und deren Kunden waren der Meinung, dass es für Pfannkuchen, Süßspeisen und für die s. g. Keeschetat (Kirschkuchen) keine bessere Kirschsorte gab.

Aus einer Nachzüchtung, die aus Reisern des Latumers Karl-Heinz Spennes von der Baumschule Schubert ab 2009 gezogen wurde, hat der Heimatkreis jetzt 14 Bäume dieser Sorte gekauft und diese teilweise im Lanker Bürgerwäldchen gepflanzt. Auch viele Heimatfreunde in Lank-Latum, Bösinghoven, Nierst und Langst-Kierst haben die alte Sorte in ihren Hausgärten neu gepflanzt und so zum Erhalt beigetragen.

Um diese Aktion des Heimatkreises Lank hat sich vorwiegend der Leiter der Werkgruppe des Heimatkreises, Karl-Heinz Thelen mit Erfolg gekümmert.

Die Kirschsorte „Lotumer Sure“ ist darüber hinaus inzwischen in vielen Registern des Rheinlandes mit alten Obstsorten verzeichnet. So z.B., beim BUND in Lemgo und bei der Biologischen Station im Rhein-Kreis Neuss im Koster Knechtsteden.

Nicht nur der Heimatkreis Lank, sondern auch die NABU-Ortgruppe Meerbusch bemüht sich weiter um den Erhalt und die Belebung dieser alten, heimischen, für Süßspeisen äußerst schmackhaften, sauren Kirschsorte.

(Report Anzeigenblatt)