Jagd auf Müllsünder!

Jagd auf Müllsünder!

Jetzt reicht es: Zum ersten Mal in der Geschichte Meerbuschs hat die Stadtverwaltung eine Belohnung in Höhe von 300 Euro ausgesetzt – die Meerbuscher bekommen, wenn sie Hinweise liefern, die zur Ermittlung eines Umweltverschmutzers führen.

Der Grund: In Osterath hat ein Naturfeind gleich mehrere große Haufen an Müll abgeladen.

Jagd auf Müllsünder!

Sprachlosigkeit ist nicht das Fachgebiet von Stadtsprecher Michael Gorgs. Aber wer ihn diese Tage bei einem speziellen Thema anspricht, der bekommt einen städtischen Mitarbeiter zu sehen, dem es kurz die Sprache verschlagen hat. So „baff“ ist er – und vor allem seine Kollegen vom Umweltamt. Der Grund: Ein unbekannter Umweltsünder hat Pflastersteine, Balken, Bauschutt, Euro-Paletten, Autoräder, Baumschnitt, Terrassendachplatten, Dachrinnen in großen Haufen auf und neben den Wirtschaftsweg gekippt. Das Bild, das sich Passanten in diesen Tagen am Kollenburger Weg in der Nähe des Osterather Westrings bot, war erschreckend. „Der Bereich war unseren Umweltamt bereits von ähnlichen Vorfällen bekannt“, so Stadtsprecher Michael Gorgs. „Das Ausmaß und die Dreistigkeit, mit der diesmal vorgegangen wurde, ist aber neu.“

Jagd auf Müllsünder!

Die Stadtverwaltung habe sich deshalb erstmals entschlossen, für Hinweise, die zur Ermittlung des Verursachers oder der Verursacher führen, eine Belohnung in Höhe von 300 Euro auszusetzen. Menge und Art des abgekippten Unrats ließen die Vermutung zu, dass der Müll aus dem gewerblichen Bau-, Sanierungs- und/oder Gartenbaubereich stammt. Laut Umweltamt handelt es sich bei dem Material fast ausschließlich um Abfälle, die beim Wertstoffhof in Strümp gebührenpflichtig hätten entsorgt werden müssen. Die Entsorgung eines Kubikmeters Bauschutt oder Baumischabfall kostet dort zum Beispiel 40 Euro. Für eine Pkw-Kofferraumladung sind 12 Euro zu zahlen.

Die Stadtverwaltung hofft jetzt auf sachdienliche Hinweise von Zeugen, die in jüngster Zeit Pritschenwagen, Fahrzeuge mit Anhänger oder Kleinlaster mit entsprechender Ladung am Kollenberger Weg beobachtet haben. Hilfreich könnten auch Beobachtungen von Baustellen sein, auf denen jüngst Terrassendächer und Dachrinnen abgebrochen wurden. Alle Hinweise werden vertraulich behandelt. Wer diesbezüglich Aussagen machen möchte, kann sich mit dem Service Recht im Rathaus, Telefon 02132 916 421 in Verbindung setzen.

(StadtSpiegel)