Kriminalitätsentwicklung im Rhein-Kreis Neuss/Meerbusch: Jede zweite Straftat wurde aufgeklärt

Kriminalitätsentwicklung im Rhein-Kreis Neuss/Meerbusch : Jede zweite Straftat wurde aufgeklärt

Insgesamt wurden 2014 in unserer Kreispolizeibehörde 32.201 Straftaten registriert. Die Anzahl der Straftaten ist nach einem Rückgang im Vorjahr um 536 Delikte (+ 1,7%) angestiegen. Mit einer verbesserten Aufklärungsquote von 50,9 % konnte jede zweite Straftat aufgeklärt werden.

Sicherlich ist jede Straftat eine zu viel. Spektakuläre Einzelfälle - z. Bsp. Tötungsdelikte in Kaarst und Meerbusch - haben 2014 besondere Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erlangt. "Doch insgesamt können wir feststellen, dass die Sicherheitslage im Rhein-Kreis Neuss stabil ist", sagt der Leiter der Polizeibehörde und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche liegt auf einem hohen Stand und erfährt besondere polizeiliche Beachtung. Im Schulterschluss mit der Bevölkerung gilt es, den Einbrechern einen Riegel vorzuschieben. Aufmerksames Verhalten in der Nachbarschaft und Meldung verdächtiger Umstände an die Polizei sind ein wesentliches Ziel der Kampagne "Riegel vor!" (www.riegel.vor.de), die von der Kreispolizeibehörde konsequent umgesetzt wird.

"In diesem Zusammenhang bitten wir die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Kreis Neuss noch mehr als bisher, die umfangreichen Angebote des Kriminalkommissariates für Prävention und Opferschutz in Anspruch zu nehmen und die Polizei möglichst schnell über verdächtige Umstände zu informieren", so Petrauschke weiter.

"Es ist unser Ziel, mit unserer Kreispolizeibehörde und deren hoch motivierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles in unserer Kraft stehende zu tun, um für eine sichere Zukunft und ein lebenswertes Umfeld in unseren Städten und Gemeinden im Rhein-Kreis Neuss zu sorgen", erklärt er.

Die Fakten der Kriminalitätsentwicklung für Meerbusch:

Die bekannt gewordenen Straftaten sind im Jahr 2014 in der Stadt Meerbusch um 320 Fälle auf 3.335 gestiegen. Die Aufklärungsquote stieg um 3,5 Prozentpunkte und liegt bei 46%.

Gewaltkriminalität

Die Gewaltkriminalität beinhaltet u.a. die Straftaten gegen das Leben, Vergewalti-gung, Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung oder Vergiftung. Mit 57 Fällen und einem Anteil von 1,7% an der Gesamtkriminalität ist im Vergleich zu 49 Fällen im Jahr 2013 ein Anstieg um 8 Delikte festzustellen. Die Aufklärungsquote beträgt 80,7% (2013: 79,6%).

Straßenkriminalität

Es ergibt sich bei der Straßenkriminalität für das Jahr 2014 ein Anstieg der Fallzahlen um 135 Delikte im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote fiel leicht um 0,5 Prozentpunkte auf 14,2%.

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Diebstahldelikte

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 1.460 Diebstahlsdelikte bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 231 Fälle. Aufgeklärt wurden insgesamt 192 Diebstahlsdelikte (AQ: 13,2%). Von den 1.460 erfassten Delikten entfielen auf den Diebstahl unter erschwerenden Umständen 981 Delikte und auf den einfachen Diebstahl 479 Delikte. Hier ist zu bemerken, dass ein Rückgang in dem Bereich des Diebstahls von Krafträdern ein Anstieg beim Wohnungseinbruch, Diebstahl von KFZ, aus / an KFZ und Fahrraddiebstahl gegenübersteht.

Betrug

Dieser Deliktsbereich umfasst neben dem allgemeinen Betrug auch den Computer-/ Subventions-/ Kapitalanlage- und Kreditbetrug sowie das Erschleichen von Leistungen. Bei den Betrugsdelikten wurden im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr 156 Delikte mehr angezeigt. Die Aufklärungsquote stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 82,3%.

Die Fakten der Kriminalitätsentwicklung im allgemein für den Rhein-Kreis Neuss:

Die Zahl der registrierten Straftaten ist um 536 (+1,7%) gegenüber dem letzten Jahr gestiegen. Insgesamt wurden 32.201 Straftaten registriert. Die erzielte Aufklärungsquote ist mit 50,9% zum Vorjahr gestiegen, im Zeitreihenvergleich wurde der zweithöchste Wert der letzten fünf Jahre erreicht. Es konnten 16.374 (+586) Delikte geklärt werden. Dabei wurden insgesamt 11.674 (2013: 11.468) Tatverdächtige ermittelt.

Bei der Verteilung der Straftaten auf einzelne Deliktsbereiche ergeben sich keine gravierenden Veränderungen gegenüber den Zahlen des Jahres 2013. Häufigster Phänomenbereich sind nach wie vor die Diebstahlsdelikte.

Gewaltkriminalität

Die Gewaltkriminalität beinhaltet u.a. die Straftaten gegen das Leben, Vergewalti-gung, Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung oder Vergiftung. Mit 757 Delikten und einem Anteil von 2,4% an der Gesamtkriminalität ist im Vergleich zu 748 Delikten im Jahr 2013 ein vergleichbarer Wert festzustellen. Von diesen Delikten wurden 557 (73,6%) aufgeklärt.

Straßenkriminalität

Bei der Straßenkriminalität für das Jahr 2014 gibt es einen deutlicher Anstieg um 705 Delikte (+8,1%). Ein Anstieg ist insbesondere im Bereich des Fahrraddiebstahls (+386 Delikte) feststellbar.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Diesem Deliktsbereich sind neben der Vergewaltigung und der schweren sexuellen Nötigung u.a. die sonstige sexuelle Nötigung, der sexuelle Missbrauch, die exhibitionistischen Handlungen, die Verbreitung pornographischer Erzeugnisse und die Erregung öffentlichen Ärgernisses zuzuordnen. Für 2014 ist einen Rückgang um 22 auf 171 Delikte zu verzeichnen. Aufgeklärt wurden 134 Fälle (78,4%).

Diebstahlsdelikte

In 2014 wurden insgesamt 14.344 Diebstahlsdelikte bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 681 Fälle (+5%). Aufgeklärt wurden insgesamt 3.121 Diebstahlsdelikte. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 21,8%. Von den 14.344 in 2014 erfassten Delikten entfielen auf den Diebstahl unter erschwerenden Umständen 7.998 Delikte und auf den einfachen Diebstahl 6.346 Delikte.

Betrug

Dieser Deliktsbereich umfasst neben dem allgemeinen Betrug auch den Computer-/ Subventions-/ Kapitalanlage- und Kreditbetrug sowie das Erschleichen von Leistungen. Die Anzahl der Betrugsdelikte ist im Vergleich zum Vorjahr um 143 Fälle (-2,2%) auf 6.522 gesunken. Die Aufklärungsquote stieg auf 82,1%.

Rauschgiftdelikte

Die Rauschgift-Kriminalität umfasst Delikte nach dem Betäubungsmittelgesetz, Raub zur Erlangung von Betäubungsmitteln, Diebstahl von Betäubungsmitteln aus Apotheken und Arztpraxen, sowie Diebstahl und Fälschung von Rezeptformularen zur Erlangung von Betäubungsmitteln. Hier ist ein Anstieg auf 1.572 Fälle zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt weiterhin auf einem konstanten hohen Niveau (96,1%).

Tatverdächtigenstruktur

Im Jahr 2014 wurden insgesamt 11.674 (2013: 11.468) Tatverdächtige ermittelt, darunter 2.837 weibliche und 8.837 männliche Personen. Von den ermittelten Tatver-dächtigen waren 2.533 (2013: 2.597) unter 21 Jahre alt.

Jugendkriminalität

Betrachtet man die Altersstruktur der Tatverdächtigen, so ist ersichtlich, dass 21,7% aller im Jahr 2014 ermittelten Tatverdächtigen jünger als 21 Jahre waren (2013: 22,6%). Den größten Anteil bilden Heranwachsende im Alter von 18-21 Jahren mit 1.217 Personen, gefolgt von der Altersgruppe der Jugendlichen (14-18 Jahre) mit 1.013 Personen. Die Mehrfachtatverdächtigenbelastungszahl — das sind Tatverdächtige in der Altersgruppe 8-21 Jahre, die mehr als 5 Taten begangen haben, errechnet auf 100.000 Einwohner dieses Bevölkerungsanteils — fiel auf 228, den zweitniedrigsten Wert der letzten 5 Jahre.

Die Bekämpfung der Jugendkriminalität bildet einen Schwerpunkt der polizeilichen Tätigkeit. Durch speziell fortgebildete Jugendsachbearbeiter/-innen in allen Regionalkommis-sariaten und besonderen Konzepten bei der Bearbeitung von Mehrfachtatver-dächtigen wird u.a. im Zusammenwirken mit anderen zuständigen Ämtern, Behörden und Institutionen das Ziel verfolgt, möglichst frühzeitig ein Abgleiten in eine kriminelle Karriere zu verhindern.