Johannes strickt für Flüchtlinge

Johannes strickt für Flüchtlinge

Vor ein paar Wochen hat Christiane Meder aus Erkelenz die Initiative „Socken stricken für Flüchtlinge“ ins Leben gerufen, die gut angenommen wird. Jüngster Teilnehmer ist der acht Jahre alte Johannes, der mit Feuereifer bei der Sache ist.

„Die Flüchtlinge kommen aus heißen klimatischen Verhältnissen zu uns nach Deutschland, wo es allmählich schon ganz schön kalt wird“, sagt Christiane Meder, Inhaberin des Handarbeitsgeschäftes „verstrickt & zugenäht“ in Erkelenz. „Da können wärmende Socken ganz schön hilfreich sein.“

Johannes strickt für Flüchtlinge

Aus dieser Überlegung heraus habe sie vor ein paar Wochen ihre Strickaktion ins Leben gerufen, so Meder. Das Prinzip ist ganz einfach: „Ich stelle meinen Kundinnen – und Kunden – die Wolle bereit und sie stellen ihr Können und ihre Zeit zur Verfügung“, sagt sie. Von den 30 Knäueln aus der Aktionswolle seien nur noch zwei da, freut sich Christiane Meder, sie werde wohl Wolle bei ihrem Lieferanten nachordern müssen.

Ihr jüngster Teilnehmer Johannes besucht die dritte Klasse der Waldorfschule in Dalheim. Stricken macht ihm riesigen Spaß; er hat schon einen Flötenbeutel und eine Nadeltasche gestrickt und arbeitet derzeit – neben den Socken – an einer Mütze für sich selbst. Eine Woche Freizeit muss er für die Socken schon investieren. „Bei schlechtem Wetter geht’s schneller“, lächelt Johannes. Auch Michaela Beckmann aus Wegberg und Susan Stjepovic aus Erkelenz haben sich an der Aktion beteiligt. „Stricken ist eigentlich gar nicht mein Ding“, bekennt Michaela, „Nähen liegt mir mehr, aber ich tue es trotzdem sehr gerne.“ Auch Susan gibt zu: „Socken sind auch nicht meine Stärke; ich stricke lieber Schals, aber bei der tollen Aktion wollte ich unbedingt mitmachen.“ Genau das sei das Besondere, findet Initiatorin Meder, „die Menschen bringen sich ganz persönlich ein; das ist mehr wert als eine Geldspende.“ Ihre „Socken-Initiative“ werde noch bis Ende November laufen, sagt sie. „Anschließend sorge ich persönlich dafür, dass die mit so viel Liebe angefertigten Strickwaren an diejenigen verteilt werden, die sie wirklich dringend benötigen“, verspricht Christiane Meder.

(Report Anzeigenblatt)