Jung und alt verbunden

Jung und alt verbunden

Eine gelungene Premiere feierte das Altenhilfe-Netzwerk „Katharina“: Erstmals in Mönchengladbach fanden die Bundesgenerationenspiele statt. Sechs altersgemischte Teams machten mit.

Anita Heinen strahlt. Mit beiden Händen greift die Seniorin lächelnd das große bunte Schwungtuch. Die Aufgabe für sie und ihre fünf Mitspieler: Sie müssen einen blauen Ball mit Hilfe des Tuchs immer wieder hochwerfen und wieder auffangen. Je öfter ihnen das gelingt, ohne dass der Ball auf den Boden fällt, umso mehr Punkte gibt es für das Team.

Da ist Zusammenarbeit gefragt, und genau darum ging es bei den Bundesgenerationenspielen in der Paul Moor-Schule: „Wir setzen auf Mannschaftsspiele, bei denen das Miteinander der Generationen und der gemeinsame Spaß entscheidend sind“, erläuterte Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Region Mönchengladbach. Jedes der sechs Teams bestand aus zwei Bewohnern von Altenheimen, zwei Mitarbeitern der Netzwerk-Einrichtungen und zwei Schülern der Paul Moor-Schule für Kinder und Jugendliche mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Bei insgesamt sechs Geschicklichkeits-, Ball- oder Ratespielen konnten die jungen und alten Mitspieler tüfteln, balancieren und kreativ unterschiedliche Aufgaben lösen. Die Bundesgenerationenspiele sind Teil der bundesweiten Caritas-Kampagne „Mach dich stark für Generationengerechtigkeit“.

Wann war der erste Mensch auf dem Mond? Wann fiel die Mauer? Und seit wann gibt es Pokémon? Bei dieser Frage denkt Barbara Müller laut nach: „Meine Neffen waren noch klein, als sie damit gespielt haben. Jetzt sind sie Anfang 20 – das muss in den 90er Jahren gewesen sein“, sagt die Mitarbeiterin des sozialen Dienstes im Seniorenzentrum Haus Maria Frieden in Jüchen. Sie ist auf der richtigen Spur: 1996 wurde das Pokémon-Spiel erstmals veröffentlicht. An der „Zeitschiene“ holt ihr Team vier von sechs möglichen Punkten.

Mubayin Topallogulari begeistert sich für die „Laufrinne“: Hier müssen die Mitspieler mehrere halboffene Rohre so aneinander halten, dass ein Ball hindurchrollen kann. „Wir haben 60 Bälle in fünf Minuten geschafft“, berichtet der 15-Jährige. Sein Schulkamerad Lars Doensen (14) ist stolz auf den hohen Turm aus Eierkartons, den er mit seinem Team gebaut hat: „Das hat voll Spaß gemacht.“

Das kann Hans-Wilhelm Stromberg nur bestätigen. „ich bin ganz tief beeindruckt, wie sich alte und junge, kranke und behinderte Menschen hier miteinander verbunden haben“, sagt der 81-jährige Bewohner des Caritaszentrums Neuwerk. Ein positives Fazit zog Claus Altenkamp für das Netzwerk Katharina, in dem sich fünf katholische Träger von Altenhilfeeinrichtungen in der Region zusammengeschlossen haben. „Die Teams haben toll zusammengearbeitet und wir freuen uns sehr, dass die erste einrichtungsübergreifende Veranstaltung unseres neuen Netzwerks so gut über die Bühne gegangen ist“, freute sich der Geschäftsführer des Katharinenstifts.

(StadtSpiegel)