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Jungen sind anders als Mädchen

Jungen sind anders als Mädchen

Die Stadtsparkasse unterstützt das Jungenprojekt der Offenen Ganztagsschule Neuwerk mit 5 000 Euro. Hier sollen Jungen speziell gefördert werden.

Jungen sind anders als Mädchen. Jungen haben (leider) oft zu wenige direkte männliche Vorbilder. Im Kindergarten, in der Grundschule und tagsüber zu Hause sind überwiegend Erzieherinnen, Lehrerinnen, Mütter und Großmütter die Ansprechpersonen. Je nach Lebenssituation, wie zum Beispiel alleinerziehende Mutter oder Besuch einer Grundschule ohne männliches Lehrpersonal, lernen Jungen direkte männliche Vorbilder oft erst in Sportvereinen oder weiterführenden Schulen kennen. Das sei viel zu spät, meint der Verein „Menschen im Zentrum“. Der Träger der OGS Neuwerk hat seit zwei Jahren einen Jungenanteil von 60 Prozent in seiner OGS. Zehn Jungen von 75 Kindern haben einen anerkannten, sonderpädagogischen Förderbedarf. In der Regel leben Jungen ihre Entwicklungsschritte, freudige Ereignisse, aber auch Schwierigkeiten anders aus als Mädchen – zum Beispiel durch provozierendes Verhalten. Das kann Aggression oder Wut erzeugen. Da männliche Vorbilder fehlen, die Halt, Sicherheit und Orientierung bieten, möchte Menschen im Zentrum e.V. ein spezielles Projekt anbieten, um der Entwicklung und dem Verhalten von Jungen gerechter zu werden. Konkurrenzlust, die Bewältigung von Aufgaben, die Faszination von Dingen und Technik sowie das „Sich-Bewegen“ stehen hierbei im Vordergrund. Als Notlösung für ein akzeptables „Männlichkeitsbild“ werden oft Männer aus den Medien auserwählt. Menschen im Zentrum e.V. möchte diese Lücke schließen und vor Ort Jungenthemen durch erfahrene Pädagogen aufgreifen. Hierbei geht es konkret um die Klärung von Vorurteilen, „Kampf-Spiele“ (unter anderem mit Wutkeulen) und Rollenspiele. Entsprechend geschulte, männliche Mitarbeiter, Materialien und Fortbildungen für die Erzieherinnen kosten allerdings. Dank „PS-Sparen und Gewinnen“ gab es jetzt eine große Unterstützung: 5 000 Euro spendete die Stadtsparkasse. Zum Glück überbrachte ein Mann, Guido Heß-Prinzen, Geschäftsstellenleiter der Zweigstelle Neuwerk, den Scheck mit der hohen Summe. So ergab sich auch gleich ein Brainstorming „unter Männern“, was mit der Spende alles getan werden kann. Auch Ralf Dicke, Geschäftsführer von Menschen im Zentrum e.V., Inge Monecke, Teamleitung OGS Neuwerk, und Maria Krichel-Oberliessen, Schulleitung GGS Neuwerk, freuten sich, dass das Projekt nun starten kann.

(StadtSpiegel)