„Juwel“ schließt

„Juwel“ schließt

Wenn Jutta Odenbach die Tür ihres Schmuck- und Juweliergeschäft auf der Hochstraße 35 in Willich am 31. Juli nach Geschäftsschluss zusperrt, endet nicht nur dieser Geschäftstag, sondern eine 130-jährige Tradition, denn Jutta Odenbach schließt an diesem Tag auch den Betrieb.

Gut 50 Jahre war der kleine Laden mitten im Herzen von Schiefbahn ihre Heimat. Das vom Großvater Heinrich gegründete und über vier Generationen vererbte Uhrmacher- und Juweliergeschäft war schon zu Kindertagen ihr Zuhause. Nach ihrer Lehrzeit in einem Viersener Unternehmen trat sie in den Familienbetrieb ein und wusste das kleine Unternehmen über die Jahrzehnte immer neu zu erfinden.

Sie bewies ein gutes Gespür für aktuelle Trends und war, ganz der elterlichen Tradition verbunden, stets die erste Adresse im Ort, wenn es um Service und edle Schmuckstücke ging.

Exklusiv hat die Schmuckexpertin beispielsweise den Willich-Ring aus 925er Silber mit Hightech-Keramik-Auflage angeboten, auf dem Willicher Wahrzeichen abgebildet waren. Zudem standen moderne Schmucksysteme erlesenen Schmuckstücken aus kleinen Designer-Werkstätten gegenüber.

Das Uhren-Gen wurde von Generation zu Generation vererbt. Schon Firmengründer Heinrich Odenbach war Uhrmachermeister. Ihm folgten sein Sohn Heinrich Odenbach und dessen Sohn Heinz Odenbach, der Vater der heutigen Besitzerin des schmucken Lädchens mit den rot-weißen Fensterblenden. Ihre Liebe galt über die Jahre nicht nur den weitgehend in Handarbeit gefertigten Uhren von Nomos (Glashütte), bei denen sich Ästhetik und Wertigkeit die Waage halten, sondern auch trendige Lifestyle-Marken wie Fossil oder Ice Watch.

Noch hofft die 67-jährige Uhrmachermeisterin, die auch 19 Jahre Obermeisterin der Innung war, einen Nachfolger zu finden. Dann würde ihr der Abschied vom Familienunternehmen in den verdienten Ruhestand leichter fallen.

(StadtSpiegel)