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Kämpfer mit poetischer Ader

Kämpfer mit poetischer Ader

Nach einem schweren Unfall hat Rainer Poth sich mühsam zurück ins Leben gekämpft. Seitdem stellt er tiefsinnige Überlegungen an und schreibt über seine Gedanken Bücher. Buch Nummer elf, „Herz trifft Seele“, ist jetzt in der zweiten Auflage erschienen.

„Ich war früher mal wer, ich habe ein Hotel geleitet“, sagt Rainer Poth. Heute ist er Küchenhilfe und spült im Restaurant „Holtmühle“ – und er ist glücklich damit. Nach einem schweren Unfall und Schädelhirntrauma der Härtestufe drei, hat ihm kaum jemand zugetraut, wieder auf die Füße zu kommen, geschweige denn Auto zu fahren oder eigenes Geld zu verdienen.

Der Unfall ist 17 Jahre her und Rainer Poth hat sich verändert – nicht nur weil er körperlich nicht mehr ganz der Alte ist. „Ich bin tiefsinniger geworden, empathischer“, sagt er. Er weiß das Leben heute mehr zu schätzen – vor allem sein Über-Leben.

Poth ist ein echter Kämpfer. Er hat bergeweise Wäsche gebügelt, um die Motorik zu schulen, Hunderte von Kniebeugen gemacht, um wieder Fahrrad fahren zu können und Computerspiele bis zum Abwinken gespielt, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen. „Man muss richtig wollen“, sagt er.

Geholfen haben ihm auch seine Bücher, in denen er Gedankenfetzen aufgeschrieben hat, philosophische Betrachtungen anstellt und die Liebe analysiert. Damit hat er nicht nur sich selbst, sondern auch vielen anderen Menschen mental wieder auf die Beine geholfen. „Herz trifft Seele“ hat noch ein bisschen mehr Tiefgang, als die zehn Vorgänger und Poths Fangemeinde hat sich so sehr auf die erste Auflage gestürzt, dass schon die zweite erscheint. „Nach diesem Buch brauche ich erstmal eine schöpferische Verschnaufpause und neue Inspiration“, sagt Rainer Poth.

(Report Anzeigenblatt)