Kapelle als Erinnerung an Marien-Kirche
Willich Die Katholiken der Willicher Heide erhalten wieder einen Ort der Besinnung. Direkt an der Krefelder Straße wird derzeit vor der ehemaligen Kirche St. Maria Rosenkranz eine kleine Kapelle gebaut.
Die Entwidmung und der anschließende Verkauf der Kirche an die Stadt Willich war für die Gläubigen im Norden von Alt-Willich ein schwerer Schlag. Denn der Bau des Gotteshauses – mitten in der Nazizeit – war nur dank des großen, auch finanziellen, Engagements der Bevölkerung möglich. Der rigorose Sparkurs des Bistums Aachen setzte dem 76 Jahre nach der Einweihung von St. Maria Rosenkranz ein Ende.
Aber schon im Anschluss an die Prozession von der entwidmeten Kirche zum Mutterhaus St. Katharina präsentierte der Kirchenvorstand den betroffenen Katholiken die Pläne der Kapelle, deren Bau derzeit realisiert wird.
„Wir wollen damit ein Zeichen setzen“, betont Dr. Paul Schrömbges vom Kirchenvorstand bei der Vorstellung der Details. Ein Zeichen, dass sich die Pfarre St. Katharina etwas kosten lässt. Genau gesagt: 142 000 Euro. Denn wenn auch die äußere Form der kleinen Kapelle ganz klassisch anmutet, handelt es sich bei dem kleinen Gebäude eher um eine begehbare Skulptur. Satteldach, Seitenwände – alles besteht aus bis zu 25 Zentimeter dicken Trachytplatten, die ein Gesamtgewicht von 42 Tonnen haben und aus einem große Block geschnitten sind. Licht spenden nur ein schmales Fensterband sowie zwei schmale Lichtschlitze.
Gerade einmal 2 x 4,5 Meter ist die Grundfläche des Innenraum groß. An der Stirnwand wird die Madonna thronen, die früher in St. Maria Rosenkranz stand, ihr gegenüber befindet sich ein Sitzblock für zwei Personen. Kerzen, die das Fensterband von innen erleuchten, werden den einzigen weiteren Schmuck bilden. Ergänzt wird die Kapelle durch einen Glockenträger, direkt gegenüber des Eingangs.