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Karneval: Videoüberwachung

Karneval: Videoüberwachung

Die Kreispolizeibehörde Viersen macht ihre Einsatztaktik für die tollen Tage deutlich und appelliert an die Narren, die aufgestellten Regeln zu respektieren. In diesem Jahr wird sie einige Veranstaltungen auch filmen, um Straftäter besser identifizieren zu können.

Der rheinische Straßenkarneval hat seine Ursprünge in der Auflehnung gegen die französische Besatzung im frühen 19. Jahrhundert. Daher hat gewisser humoristischer „ziviler Ungehorsam“ Tradition und verlangt beim polizeilichen Einsatz entsprechendes Fingerspitzengefühl. „Unser Grundsatz an den tollen Tagen: Die Polizei im Kreis Viersen versteht Spaß, aber auch Spaß hat seine Grenzen. Die Polizei passt auf, drückt aber bei kleineren Ordnungsstörungen auch mal ein Auge zu“, sagt Einsatzleiter Hubert Vitt.

Gegen Narren, die die Anonymität in der Masse oder das polizeiliche Entgegenkommen ausnutzen, um anderen zu schaden, Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten zu begehen, wird mit allen rechtlich zulässigen und taktisch möglichen Mitteln vorgegangen. „Wir sagen daher: Wer mit Flaschen wirft, feiert nicht mehr mit“, erklärt Vitt.

Nach den Erfahrungen der letzten Jahre und ganz besonders der sehr negativen des vergangenen Karnevalstreibens an manchen Orten hat die Polizei ihre Einsatztaktik anpassen müssen.

Der Einsatzleiter Hubert Vitt: „ Das Verhalten mancher ’Jecken’ an manchen Orten im vergangenen Jahr war sowohl den Feiernden als auch unseren Einsatzkräften gegenüber nicht akzeptabel und strafbar. Hier wurden die Grenzen des zivilen Ungehorsams teilweise deutlich überschritten. Diesen potenziellen Straftätern werden wir in diesem Jahr mit einer verschärften Einsatztaktik begegnen, um die Sicherheit zu gewährleisten.“

Um dies möglichen Straftätern von Anfang an sehr deutlich zu machen, dass jeder sich auch an den Karnevalstagen an geltendes Recht zu halten hat, wird die Polizei an einigen Orten in diesem Jahr die Ansammlungen der Menschen filmen. „Wer das karnevalistische Treiben stört oder sich sinnlos betrinkt, um anschließend Menschen zu belästigen oder sie anzugreifen, sollte wissen: Hier versteht die Polizei keinerlei Spaß!“

Null Toleranz gilt ebenso bei Alkohol und Drogenfahrten. Diese Leitlinien gelten für alle Feiernden. Auch in Sachen Flüchtlinge äußert sich die Polizei: „Integrieren Sie die Menschen, die zugewandert sind und friedlich mitfeiern möchten. Helfen Sie, soweit möglich, den zugewanderten Menschen, sich mit den närrischen Gebräuchen, Sitten aber auch Regeln und Grenzen vertraut zu machen. Bei Störungen oder Unsicherheitsgefühlen: Sprechen Sie uns sofort an, zeigen Sie Zivilcourage nach dem Motto ’Hinsehen, handeln, Hilfe holen’“, erklärt Vitt.

(StadtSpiegel)