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Katzenflut im Tierheim

Katzenflut im Tierheim

Früher waren es die gut gemeinten Weihnachtsgeschenke in Form von Tieren, die ganz schnell ihren Weg ins Tierheim gefunden haben. Heute sind es „wilde“, nicht kastrierte Katzen oder solche, die aus schlechter Haltung gerettet werden müssen.

Ungefähr 130, das ist die erschreckende Zahl an Katzen, die momentan im Tierheim Mönchengladbach ein Übergangs-Zuhause gefunden haben. Noch im vergangenen Jahr waren es „nur“ rund 80. „Eigentlich sind wir ja mittlerweile schon ein Katzentierheim“, sagt Tierheimleiterin Jasmin Pulver, während Kater Casper hinter ihr auf die Sessellehne springt und sich schnurrend an seine Übergangsmama schmiegt.

Das Problem seien nicht mehr die von den Besitzern ausgesetzten, sondern verwilderte oder beschlagnahmte Katzen. Diese kommen oft von Menschen, die sogenanntes „Animal Hoarding“ betreiben, also ihre Katzen wie Briefmarken sammeln. Einige Besitzer seien einsichtig, andere würden sogar vor Gericht gehen, um ihre 20 Katzen wieder zu bekommen, erzählt Pulver.

Andere können ihre Katzen aus Geldgründen nicht mehr halten. In diesen Fällen hilft das Tierheim gerne und erinnert an die Tiertafel, die die Besitzer beim Futter und bei Tierarztbesuchen unterstützt. „Nur wenn man den Menschen hilft, hilft man ihren Tieren“, so Pulver.

Das Problem der verwilderten Katzen sei die unkontrollierte Vermehrung. Gerade jetzt im Sommer kommen viele verwilderte Katzen trächtig im Tierheim an. Es müsste eine Regelung geben, eine Unterstützung der Stadt, ähnlich wie in Paderborn, wo Katzen kastrationspflichtig sind. „Jede kastrierte Katze ist eine gute Katze“, scherzt die Tierheimleiterin.

Helfen kann man dem Tierheim vor allem mit Futter und Geldspenden. Dinge wie Katzenstreu, Waschmittel oder Allzweckreiniger werden in großen Mengen benötigt. Wer nicht mit Geld helfen kann oder möchte, der kann sich einfach beim Tierheim melden und zum Beispiel eine Tierpatenschaft übernehmen.

Ihre Meinung: 02161 / 81 98 51

(StadtSpiegel)