Kein Platz für Fremdenhass

Kein Platz für Fremdenhass

Erschüttert zeigte sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nach den jüngsten, rechtsextremen Krawallen vor einem Flüchtlingsheim im sächsischen Heidenau. Fremdenhass habe keinen Platz in Deutschland.

Nirgendwo - auch nicht bei uns!

„Welche Notlagen es auch sind, die Menschen dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen, wir müssen ihnen mit Respekt und Mitgefühl begegnen“, so der Landrat. Und mit Blick auf den Rhein-Kreis Neuss ergänzte er: „Ich habe mir die Flüchtlingsunterkünfte bei uns angesehen und mit vielen Freiwilligen gesprochen. Auf die vielen gebenden Hände in unserer Bevölkerung bin ich sehr stolz. Fremdenhass hat bei uns keinen Platz.“

Gleichzeitig forderte er von Bund und Land ein rascheres Handeln in der Flüchtlingsdebatte. „Die Kommunen stoßen allmählich an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Wir könnten die Integration vieler Asylbewerber in Deutschland meistern, wenn wir uns mehr auf die Flüchtlinge mit Bleibeperspektive konzentrieren.“ Es sei unsinnig, so Petrauschke, Menschen ohne jede Bleibeperspektive – vor allem aus dem Balkan – nach der Erstregistrierung wie andere Flüchtlinge auf die Kommunen zu verteilen, um sie später wieder einzusammeln und zurückzuführen. Er sprach sich deshalb dafür aus, dass die Bundesländer zentrale Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in der Nähe der Grenzen errichten sollen. Damit könnten die Verfahren von Asylbewerbern aus sicheren Herkunftsländern auf wenige Wochen verkürzt werden. Eine Verteilung dieser Asylbewerber auf die Kommunen fände nicht mehr statt, so dass sich die Kommunen um die vorrangige Integration von Flüchtlingen kümmern könnten. Unabhängig davon möchte Landrat Petrauschke bereits jetzt die Kräfte vor Ort konzentrieren, um Flüchtlinge mit Bleibeperspektive schneller sprachlich, schulisch und beruflich im Rhein-Kreis Neuss zu integrieren. Am 3. September hat er dazu die Vertreter von IHK, Kreishandwerkerschaft, Kommunen, Arbeitsagentur und des Deutschen Gewerkschaftsbundes zu einem Arbeitsgespräch ins Kreishaus eingeladen. „Ich könnte mir ein Modellprojekt für unseren Kreis vorstellen, um Flüchtlingen mit Bleibeperspektiven schneller als bisher die Möglichkeit zu geben, die deutsche Sprache zu lernen und hier zu arbeiten“, sagt Petr

auschke.

(Report Anzeigenblatt)