Keine Frage von Figur oder Alter

Keine Frage von Figur oder Alter

Mit Yoga neue Kraft und Energie gewinnen – zur Ruhe kommen – spüren, was dem Körper gut tut. Für sie ist Yoga nicht irgendein Trend. Für sie bedeutet Yoga mehr Kraft, mehr Energie und am Ende auch eine Reise zum eigenen Ich.

Mit Yogalehrerin Rita Kypke (53, „Yoga tut gut“) sprach Stadt Spiegel-Chronist Christoph Sochart.

Stadt Spiegel: Frau Kypke, wie kamen Sie zum Yoga?

Kypke: Nach einer schweren Erkrankung vor fünf Jahren. Mir wurde klar, dass ich mein Leben ändern musste. Sportlich war ich schon immer. Aber, mit dem Yoga erfuhr ich, wie man Kraft und Energie gewinnen kann. Wie man An- und Entspannung erleben kann. Eine andere Wirklichkeit erlebte ich mit dem Yoga. Ich lernte es leben und lieben. Heute praktiziere ich Yoga mit Leidenschaft und habe großen Spaß daran, diese Freude und meine Erfahrungen mit anderen zu teilen.

Sie propagieren ein „individuelles Yoga“. Was bedeutet das?

Jeder Mensch hat einen individuellen Knochenbau und eine individuelle Gelenkigkeit. Jeder Mensch braucht ein individuelles Yoga! Ich möchte in meinen Yogakursen einen Raum schaffen, in dem jeder die Möglichkeit hat, ganz bei sich selber anzukommen, so wie er ist. Dabei spielt weder eine perfekte Figur, noch das Alter, noch die aktuelle körperliche Verfassung eine Rolle. Auf der Matte dürfen Sie loslassen vom Wettbewerb und einfach nur Sie selbst sein. Yoga passt sich dem Menschen an, nicht umgekehrt.

Yoga soll also wirklich jeder können? Unabhängig von Alter und Figur?

Yoga ist keine Frage des Alters oder der Figur. Ich will mit meinen Kursen die Schamgrenze überwinden. „Beweglich“ im eigentlichen Sinne kann jeder werden. Yoga kann für dieses Ziel eine Lösung sein. Es muss natürlich passen. Aber, meinen Teilnehmern gefällt es und sie bleiben meistens dabei. Für mich bedeutet Yoga immer auf dem Weg und im Fluss zu sein und offen zu bleiben für alles.

In Ihrem neuen Yogastudio auf der Steinstraße unterrichten Sie auch Faszien-Yoga. Was genau ist das?

Drei Aspekte sind sehr wichtig: Bewegung, Ganzheitlichkeit und Flexibilität. In meinen Faszien- (auch „YinYoga“ genannt) Stunden praktizieren wir mit lang gehaltenen Dehnungen ohne Muskelanspannung, die unser Binde-, Faszien- und Bändergewebe flexibel und stark machen, unsere Gelenke mobilisieren und unser Nervensystem stimulieren und beruhigen. Faszien-Yoga ist der perfekte Ausgleich für uns in unserer modernen vorantreibenden Welt. Wir verlassen die klassischen Ausrichtungen und bewegen den Körper in verschiedene Winkel. So dehnen wir ganze Faszienbahnen und nicht nur Muskelteilgebiete. Der Körper kommt dabei eher zur Ruhe, weil wir lang anhaltend dehnen.

  • Beim Judo-Club Schiefbahn gibt es einen
    Yoga von Frauen für Frauen : Yoga zum Weltfrauentag
  • VHS Sommerprogramm Kreis Viersen
    Sommerprogramm der Volkshochschule : Mit der VHS durch den Sommer
  • Werke von Lutz Gierig sind ab
    Lutz Gierig in der Atlier-Galerie-Kraft : „Verbindungen“ in Acryl

Wie trainiert man Faszienbahnen?

Wir beziehen den gesamten Körper ein. Es geht in erster Linie darum, auf den Körper zu hören und zu spüren, was ihm gut tut.

Das Ganze hat auch etwas mit Verspannung zu tun?

Ja, auf jeden Fall. Sind wir verspannt, dann liegt es fast immer an den Faszien. Wir verkleben quasi, wenn wir sie nicht trainieren. Unbewegliche Faszien bedeuten einen unbeweglichen Körper. Durch das gezielte Training der Faszien kann man Verspannungen lösen, eine höhere Beweglichkeit erzielen und generell geschmeidiger werden.

Heutzutage liest und hört man viel von Faszien-Training. Ist das nur ein Hype?

Nein, ich denke nicht. Faszien sind das Gewebe, das unseren Körper zusammenhält – also kann es kein bloßer Trend, kein Hype sein. Durch die konzentrierte Bewegungsweise wird der harmonische Energiefluss aufrecht erhalten.

Seit fünf Jahren lernen Sie Yoga. Wie kamen Sie dann dazu, Yogalehrerin zu werden?

Umso mehr ich lernte und von Yoga erfuhr, umso mehr wurde mir klar, was ich dem Yoga zu verdanken habe. Meine heutige Gesundheit rührt daher. Sportlich war ich schon immer. In der TVK-Jugend spielte ich schon Handball. Doch Yoga ist einfach mehr und kann ich mir aus meinem Leben nicht mehr wegdenken.

Okay, aber warum sattelten Sie dann noch eine Ausbildung drauf?

Weil ich Yoga weitergeben will und kann. Meine Kurse beim TVK und der VHS waren schnell ausgebucht. Manchmal waren die Gruppen sogar größer, als von mir erhofft.

Und nun haben Sie eine neue Heimat?

Meine Kurse bei der VHS werde ich weiter machen. Parallel biete ich nun auch eigene Stunden an.

(StadtSpiegel)