Kelle an den Nagel gehängt

Kelle an den Nagel gehängt

Eine Ära ist zu Ende. Seit 1979 haben haben Schüler der Johannesschule an Gefahrenpunkten dafür gesorgt, dass die Anrather Grundschüler ungefährdet morgens zur Schule und mittags nach Hause gehen konnten.

In all diesen Jahren gab es keinen Unfall an den Lotsenstellen!

Aber da die Johannesschule ausläuft, werden zukünftig keine Hauptschüler mehr für die Sicherheit der Grundschüler sorgen. Versuche Eltern oder Großeltern für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen, haben wenig Erfolg gezeigt: Bislang gibt es nur vier Lotsen-Kandidaten (einer an der Gottfried-Kricker-, drei an der Albert-Schweitzer-Schule).

„Der Lotsendienst ist eminent wichtig, gerade für die Schwächsten im Straßenverkehr, weil Kinder halt entwicklungsbedingt nicht so verkehrssicher wie Erwachsene sind: Sie können sich nicht lange gut konzentrieren, sind leichter ablenkbar, vermögen oft Geschwindigkeiten und Entfernungen von Autos nicht gut genug abzuschätzen und werden im Straßenverkehr aufgrund ihrer geringen Körpergröße leicht übersehen. Und gerade die Kleinen haben aufgrund ihrer Perspektive oft Schwierigkeiten, sich selbst einen Überblick zu verschaffen“, betont Ralf Nötzel, Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizei.

Deshalb bedankte sich der Verkehrssicherheitsberater gemeinsam mit Betreuungslehrer Franz-Michael Bittner und Dieter Lambertz, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht (er hatte den Schülerlotsendienst 1979 mit aus der Taufe gehoben), bei den ausscheidenden Lotsen. Als Abschiedsgeschenk erhielten die Hauptschüler von der Verkehrswacht 300 Euro, um gemeinsam eine Pizza essen gehen zu können, und vom Schulträger eine Geschenkbox für einen Kinobesuch mit Softdrink und Popcorn.

(StadtSpiegel)