Kinder gärtnern für Insekten

Kinder gärtnern für Insekten

Das große Insektensterben hat die Politik alarmiert. Die Reaktion der Landesregierung: ein Sofortprogramm für Kleingärtner. Mithelfen sollen hierbei auch die ganz Jungen...

Geschäftiges Treiben ist es, das an diesem Morgen in der Kleingartenanlage zum Burggrafen in Odenkirchen herrscht. Die Kinder der Kita Mühlenkinder haben an den vergangenen Tagen bereits mit viel Kreativität und bunter Farbe Tontöpfe bemalt, die ihnen vom örtlichen Kleingärtnerverein übergeben worden waren. Jetzt platzieren sie die kleinen Kunstwerke auf einem Zaun, der das etwa 12x6 Meter große Beet, das sie künftig hegen und pflegen dürfen, durchzieht.

Tomaten, Kürbisse, Radieschen, Möhren und natürlich bienenfreundliche Blumen – all das soll hier schon in Kürze wachsen und gedeihen. Damit daraus was wird, machen sich die Nachwuchsgärtner unter fachkundiger Anleitung der Vereinsmitglieder dann auch gleich daran, das Beet zu bestellen.

Barbara Bücheleres, Leiterin der Kita, freut sich, dass der Kleingartenverein zum Burggrafen auf ihre Einrichtung zugekommen ist: „Für die Kinder ist das total interessant, einfach mal aus der Kita rauszukommen und Erfahrungen im Garten zu sammeln. Zum Beispiel sehen sie, wie eine Paprika aussieht, wenn diese noch an der Pflanze hängt. Viele Kinder wissen das gar nicht, auch weil sie teilweise aus ganz anderen Wohnumfeldern kommen.“

Die Aktion „Kinder schaffen insektenfreundliche Gärten“ spricht Gartenfreunde, Eltern, Lehrer und Jugendliche an, die in ihrer Kleingartenanlage gemeinsam mit Kindern etwas verändern möchten. Mit frischen Ideen sollen nachhaltig natürliche Lebensräume entstehen – sei es durch das Anlegen von Wildblumenbeeten, Hecken mit heimischen Gehölzen, Blumenwiesen und und und... Da die neuen Bereiche auch für die Umweltbildung der Kinder eingesetzt werden sollen, empfiehlt sich hierbei die Kooperation mit benachbarten Schulen oder Vereinen. So wie eben im Fall der Mühlenkinder.

„Die Kinder dürfen das Beet den ganzen Sommer über betreuen und im Herbst dürfen sie das, was sie gepflanzt haben, dann auch ernten“, sagt Friedrich Brill, der erste Vorsitzende des Kleingartenvereins. Gemeinsam mit Gartenwart Franz-Peter Peltzer hatte er sich überlegt, die Kita-Kinder mit ins Boot zu holen. Diese sollen nun künftig einmal pro Woche einen Abstecher in die Gartenanlage unternehmen. Christine Werne vom Verein steht ihnen dabei mit Rat, Tat und Gerät zur Seite.

(Report Anzeigenblatt)