1. Städte

Kirche fordert freie Sicht

Kirche fordert freie Sicht

Die Katholische Kirchengemeinde St. Katharina lehnt die geplante Erweiterung des Hinzenhauses ab. Im Anhörungsverfahren zu der Planung fordern Kirchenvorstand und bischöfliche Behörde in Aachen den Erhalt des bisherigen Freiraums rund um die Pfarrkirche.

„Wir haben uns umfassend kundig gemacht und fachlich beraten lassen“, so der stellvertretende Vorsitzende Hermann Josef Schmitz. „Nach unserer Auffassung berücksichtigt der vorliegende B-Plan-Entwurf der Stadt Willich den denkmalpflegerischen Umgebungsschutz der Pfarrkirche nicht.“

Die Erweiterung werde lediglich einen Abstand von rund 80 Zentimetern zur Ostseite der Kirche einhalten. Schon diese Nähe beeinträchtige den denkmalwerten Chorschluss. Die gesamte Ostseite der Pfarrkirche wäre nach der Errichtung des Anbaus an das Hinzenhaus nur noch eingeschränkt wahrnehmbar. Der Denkmalwert der heutigen Pfarrkirche würde dadurch unwiederbringlich zerstört. Der Kirchenvorstand sieht in der geplanten Erweiterung zudem einen Widerspruch zur beabsichtigten Beseitigung der Kugelahorne. Das Fällen der Bäume solle schließlich die Sichtbarkeit der Kirche steigern und insgesamt einen transparenten Platz schaffen. Die Errichtung eines Gebäudes mit einer rund sechs Meter hohen Brandwand direkt vor dem Chorschluss konterkariere dies.

Der Kirchenvorstand bedauert, dass man bei der Entwicklung des B-Plans nicht mit dem Nachbarn über das Vorhaben und dessen Ausgestaltung gesprochen habe: „Wir haben vom Projekt aus der Zeitung erfahren.“ Nun könne die Kirchengemeinde ihre Bedenken nur noch im förmlichen Rechtsverfahren vortragen. „Auch auf unsere Bitte hin, der Kirchengemeinde die denkmalpflegerische Abwägung der Stadtverwaltung zugänglich zu machen, haben wir keine Informationen erhalten.“ Aus der Vorlage der Verwaltung sei erkennbar, dass man den Bereich des alten Friedhofes (Marktplatz) als Bodendenkmal und das Hinzenhaus selbst als Baudenkmal abgewogen habe. „Zum bedeutendsten Baudenkmal Alt-Willichs, der Pfarrkirche St. Katharina, fehlt jedoch jede Ausführung“, so Schmitz.

Die Stadtverwaltung muss nun die Einwände

der Kirchengemeinde abwägen. „Die dann vorliegende Beschlussvorlage werden wir uns anschauen. Dann sehen wir weiter“, betont Hermann Josef Schmitz.

(StadtSpiegel)