Kita-Streik noch ohne Lösung

Kita-Streik noch ohne Lösung

Der Streik der Erzieherinnen geht weiter. Herrschte Anfangs noch weitläufiges Verständnis für die Streikenden, scheint dieses nun zu kippen. Eltern fürchten das der Streik auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.

Der Streik geht in die vierte Woche. Die Nerven der Eltern liegen blank und es sind gerade die Eltern, die ein schnelles Ende des Streiks fordern. Trotzdem: Der Streik geht weiter. „Wir fordern eine Einigung! wir fordern ein Ende des Streiks! Die Kinder wollen zurück in ihre Kita“, sagt Nicolette Unkhoff, Mutter von zwei Kindern aus Büderich. Und mit „Wir“ spricht sie das aus, was viele Eltern in Meerbusch mittlerweile wollen. „Wir fordern, dass beide Parteien proaktiv in den Dialog treten und sich erst vom Tisch erheben, wenn ’weißer Rauch’ aufsteigt“, sagt sie.

Mittlerweile liegen die Nerven bei vielen Eltern blank. Auch die Erweiterung der Notfallbetreuung auf 190 Plätze bringt keine wirkliche Lösung. „Neben den bestehenden sechs Notgruppen, sind seit Montag 25 weitere Plätze in der Kita „Unter’m Regenbogen“ in Meerbusch-Lank, mit einer Betreuungszeit von 8 Uhr – 16 Uhr und 15 weitere Plätze in der Kita „Knirpsmühle“ in Meerbusch-Osterath, mit einer Betreuungszeit von 8 – 13.30 Uhr eingerichtet worden“, heißt es von Seiten der Stadt Meerbusch. Vermittler hier ist das Jugendamt unter 02159/ 916–490 und 916–554.

Doch für die Eltern geht es nicht nur darum, die Kinder in „irgendeiner“ Gruppe unterzubringen „... die Kinder wollen wieder in ihre Gruppen, zu ihren Freunden“, sagt die Büdericherin Nicolette Unkhoff. Als Beispiel nennt sie ihre Ältere Tochter, die nach den Sommerferien in die Schule kommt. „Was ist mit den Kindern, die von heute auf Morgen aus ihrem Umfeld gerissen wurden. Zukünftige Schulkinder, die meist mehr als die Hälfte ihres Lebens in der Kita verbracht haben, um ihre letzten Wochen und Erinnerungen beraubt werden. Sie können nicht für ein Abschiedsfest weiterproben, die Kleinen können die Großen nicht verabschieden, die Ehrung wird ihnen nicht zuteil und die schönsten Erinnerungen werden ihnen nicht gegeben“, ärgert sie sich.

Natürlich haben die Eltern Verständnis für die Erzieherinnen - aber wenig Verständnis, dass man keine Lösung findet. „Wir verstehen nicht, im sozialen beruflichen Umfeld nicht nach Lösungen proaktiv gesucht wird, wie man es Kindern beibringt“, sagt sie.

Für ver.di-Chef Frank Bsirske steht fest: „Es ist klar, dass sich beide Seiten bewegen müssen. Aber am Ende aller Verhandlungen muss eines stehen - die Aufwertung der Leistung der Erzieherinnen“.

(StadtSpiegel)