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Kitas öffnen vorerst wieder

Kitas öffnen vorerst wieder

Vier Wochen lang haben Erzieher und Erzieherinnen gestreikt. Nun können Eltern erst einmal aufatmen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich vorerst auf eine Schlichtung geeinigt. Nächste Woche werden die Kitas geöffnet.

Wütende Eltern auf der einen Seite, standhafte Erzieher und Erzieherinnen auf der anderen. Seit mehr als drei Wochen müssen Eltern ihre Kinder anderweitig unterbringen, denn Erzieher und Erzieherinnen der kommunalen Kitas streiken und fordern eine Einkommensverbesserung von rund zehn Prozent – bis jetzt: Am Donnerstag einigten sich die Erzieher und Arbeitgeber vorerst auf eine Schlichtung, weil die Arbeitgeber nicht zu einer Aufwertung des Berufsfeldes bereit gewesen seien. Somit dürfen die Kita-Streiks in der kommenden Woche vorerst nicht weitergeführt werden.

Für viele Eltern heißt es jetzt erst einmal aufatmen. Am vergangenen Dienstag sah alles noch ganz anders aus. Da machten Eltern ihrem Ärger vor dem Rathaus Luft. Erzieherinnen auf der anderen Seite pfiffen mit Trillerpfeifen der Gewerkschaft Verdi um die Wette. Mitten in dem ganzen Trubel die kleinen Kinder mit Schildern auf denen „Sind wir zu böse für den Kindergarten?“ steht. Bei dieser Demo ging es diesmal um die Eltern, die den Streik satt hatten. Den Treffpunkt haben sich die Demonstranten ausgesucht, um anschließend der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Rathaus beizuwohnen. Und eine gute Nachricht für die Eltern gab es zu diesem Zeitpunkt auch schon: SPD und CDU wollen den Eltern einen Teil ihrer Kita-Beiträge erstatten – das wurde in der Sitzung beschlossen. Also voraussichtlich – denn fest stehe das noch nicht. Die Stadt müsse zunächst ausrechnen, um wie viel Geld es überhaupt gehe.

Auch wenn das vielleicht eine gute Nachricht für die Eltern ist, wird doch schnell deutlich, dass es für viele von ihnen gar nicht um die Rückerstattung des Geldes geht. „Der Streik wird eindeutig auf dem Rücken der Kinder ausgetragen und das finde ich unverantwortlich von den Erziehern”, betont Daniel Brenner der auch im Elternrat tätig ist, wütend. Auch das Vertrauensverhältnis gegenüber den Erziehern sei für Brenner völlig gebrochen. „Ich weiß noch nicht, wie ich es schaffen soll, mein Kind mit einem guten Gefühl wieder in die Kita zu bringen.”

Auch Jennifer Siebers, Mutter eines zweijährigen Sohnes, beklagt sich über die derzeitige Situation: „Mein Sohn wurde völlig aus dem Rhythmus geworfen, ist sehr unruhig und fragt jeden Tag, wann er denn endlich wieder in die Kita könne.” Aber es gibt auch Eltern, die Verständnis für die schwierige Situation der Erzieher und Erzieherinnen haben und auf der Demo sozusagen für beide Seiten da sind. „Natürlich finde ich es ärgerlich, dass gerade für die Vorschulkinder sämtliche Aktionen flöten gehen. Dennoch kann ich die Erzieher und Erzieherinnen absolut verstehen. Scheinbar gibt es für sie keine andere Möglichkeit als zu streiken”, sagt Irena Mohr.

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Sozialdezernentin Dörte Schall ist davon überzeugt, dass die Kinder in diesem Moment die Leidtragenden sind: „Die Erstattung für die Eltern finde ich sehr wichtig. Doch das Wichtigste ist, dass der Streik schnell zu Ende geht. Die Kind

er brauchen ihre Kitas.”

(Report Anzeigenblatt)