Kompetenz durch Paten

Kompetenz durch Paten

2007 starteten die Ausbildungspaten der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in Brüggen-Bracht die Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Brüggen. Mittlerweile begleiten zwölf Paten erfolgreich Jugendliche ab der neunten Klasse beim Übergang zwischen Schule und Beruf/Ausbildung und helfen bei der Suche nach einer Arbeits-oder Ausbildungsstelle.

Strahlend steht Jan Corsten (15), Schüler der neunten Klasse der Gesamtschule Brüggen, vor dem Gebäude des Unternehmens, in dem er in den ersten Sommerferienwochen ein freiwilliges Praktikum absolviert. Er wünscht sich nach seinem Schulabschluss einen Ausbildungsplatz im Kfz-Bereich, und hat sich gemeinsam mit Pate Willi Cleven (70) im Praktikumsbetrieb vorgestellt. „Dass es geklappt hat, habe ich auch der Unterstützung meines Paten zu verdanken – als ehemaliger Kfz-Mechaniker kann er mir gute Tipps geben“, erzählt der junge Mann aus Elmpt. Willi Cleven ist nicht nur ehrenamtlich als Ausbildungspate tätig, sondern auch Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) – die Ausbildungspatenschaften sind eins ihrer sozialen Projekte. Cleven: „Wir wollten vor Ort sozial aktiv sein, und so entstand die Idee. Wir unterstützen Jugendliche, die Hilfe beim Übergang von Schule zu Ausbildung benötigen.“ Die Gründe für den Bedarf seien völlig verschieden und reichten von fehlender Information und unrealistischen Zielen über fehlende Angebote, mangelnde schulische Qualifikation oder sprachliche Defizite bis hin zu wenig Unterstützung im familiären und sozialen Umfeld und Hemmungen bei der Kontaktaufnahme.

In Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Brüggen gestaltet die KAB jährlich einen Infotag und die alle zwei Jahre stattfindende Ausbildungsmesse. Dort können Kontakte mit Paten und auch Firmen geknüpft werden. Die Lehrer vermitteln und bleiben mit Paten und Schülern im Gespräch.

Seit 2007 wurden insgesamt 81 Schüler betreut, 29 davon konnten in eine Ausbildung begleitet werden. 45 besuchten weiterführende Schulen und Berufskollegs. Die Paten betreuen bevorzugt in den eigenen beruflichen Bereichen, sie stellen ihre Kenntnisse und Beziehungen zur Verfügung. Sie helfen bei der Suche, bei Bewerbungsschreiben und üben Vorstellungsgespräche. Außerdem begleiten sie auf Wunsch zu den Vorstellungsgesprächen und handeln vertraulich, solang dies gewünscht wird. „Mit diesem Engagement verwirklicht sich die Vision, in konkreten Lebensbezügen mit anderen Menschen zusammen zu kommen und mit ihnen ein Stück des Lebensweges zu gehen. Die Patenschaften erweitern die Möglichkeiten der Jugendlichen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und wirken so präventiv dem Risiko der Arbeitslosigkeit entgegen“, betont Willi Cleven.

In diesem Jahr wurde dieses Engagement durch „Sozial couragiert“ ausgezeichnet, bei dem der Förderfonds von Hyundai und Caritas jährlich 40 ehrenamtliche Projekte mit jeweils 1.000 Euro unterstützt.

(StadtSpiegel)