Kreisbrandmeister hält die Ansprache

Kreisbrandmeister hält die Ansprache

Es war eine ungewöhnliche Lossprechungsfeier der Innung für das Metallhandwerk Krefeld und den Kreis Viersen.

Unter den neuen Metallbauer-Gesellen fehlte der Beste: Johannes Rutencrantz lebt und arbeitet derzeit in Australien. Auch der Festredner fiel schon rein optisch aus dem Rahmen: Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel hielt seine Ansprache in Feuerwehruniform. Obermeister Leo Jürgens sprach die jungen Handwerker in der Anrather Gaststätte Schmitz-Mönk von ihren bisherigen Pflichten als Auszubildende frei und erhob sie offiziell in den Gesellenstand, Prüfungsvorsitzender Stefan Beeser überreichte die Zeugnisse. Für den Jahresbesten Johannes Rutencrantz nahm dessen Vater Andreas den begehrten Gesellenbrief entgegen.

„Johannes ist nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss zusammen mit seiner Freundin für acht Monate nach Australien gegangen“, berichtete er. Dort will der 23-Jährige handwerklich arbeiten. „Deutsche Handwerker und Metallbauer genießen in Australien einen hervorragenden Ruf“, weiß Andreas Rutencrantz. Beste berufliche Zukunftsperspektiven hat sein Sohn aber auch in Deutschland: Der Abiturient und frisch gebackene Metallbauer-Geselle will später einmal seinen Meister machen und ein eigenes Unternehmen gründen. Seinen Beruf erlernte er bei der Decker Stahlbau GmbH in Krefeld.

Es war mucksmäuschenstill im Saal, als Klaus-Thomas Riedel zu den jungen Handwerkern sprach. Der Kreisbrandmeister des Kreises Viersen verband seine Glückwünsche an die jungen Handwerker mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für ehrenamtliches Engagement. „Es ist ganz egal, was man für diese Gesellschaft tut. Solange man nur erkennt, dass dieser Staat verkümmert, wenn sich seine Bürger nicht für ihn und in ihm engagieren“, sagte Riedel, der sich seit 43 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Willich einsetzt. Es sei ihm gleichgültig, „ob man sich im Behindertensport einbringt, ob man Flüchtlingen Deutsch beibringt, ob man sich in einer demokratischen Partei engagiert, in einem Hospiz für sterbende Menschen da ist, ob man im kulturellen Bereich sein Interesse findet, alte Leute im Rollstuhl durch den Park fährt oder für die Oma im Nachbarhaus regelmäßig einkaufen geht“, erklärte Riedel. Allerdings wäre er ein schlechter Feuerwehrmann, wenn er nicht zutiefst davon überzeugt wäre, dass ein ehrenamtliches Engagement in „dieser ganz besonders heißen Institution“ das Allerbeste überhaupt sei, fügte der Festredner hinzu. Und vielleicht, so schloss er seine Ansprache an die jungen Leute, sehe man sich ja als Feuerwehrkameraden an irgendeiner Einsatzstelle wieder.

(Report Anzeigenblatt)