La Palma - Teil II: Kurvig durch die Schlucht der Todesängste

La Palma - Teil II : Kurvig durch die Schlucht der Todesängste

Wolkenmassen, die versuchen den Kraterrand zu erklimmen - der Nebel ist charakteristisch für die Kanaren-Insel La Palma. Gehen Sie mit Extra-Tipp-Redakteurin Claudia Ohmer auf Tour - Teil II.

Mystisch und geheimnisvoll kriecht er durch die Bäume und hängt an den Bergschluchten - aber selbst auf geschätzten 200 Fotos kommt der Nebel nicht annähernd so faszinierend rüber wie live und hautnah. So hüllt er uns im duftenden Kiefernwald auf dem schmalen Bergsattel "La Cumbrecita" nach kurzer Zeit ein. Vom Aussichtspunkt Lomo de las Chozas (1.300 Meter Höhe) kann man in den gewaltigen Erosionskessel (acht Kilometer Durchmesser!) schauen - wenn eben der Nebel nicht wäre. Früh am Tag hat man die beste Chance auf klare Sicht. Tipp: Der Parkplatz auf der Cumbrecita muss im voraus reserviert werden (www.reservasparquesnacionales.es).

Redakteurin Claudia Ohmer im Lorbeerurwald Los Tilos.
Redakteurin Claudia Ohmer im Lorbeerurwald Los Tilos. Foto: Ohmer


Am Fuße des Talkessels lohnt sich ein Besuch bei der Ermita Virgen del Pino. Die idyllisch gelegene Wallfahrtskirche ist ein schönes Fotomotiv. Fährt man weiter Richtung Westen kommt man durch die Orte El Paso und Los Llanos de Aridane, die mit ihren bunten Häuserzeilen südamerikanisches Flair vermitteln. In Los Llanos findet der Besucher rund um den belebten Plaza de Espana mehrere großflächige Wandbilder an Gebäuden. An der Initiative "Die Stadt im Museum" beteiligten sich namhafte spanische Künstler.

Schroffe Schluchten, Bananenplantagen und Puerto Tazacorte.
Schroffe Schluchten, Bananenplantagen und Puerto Tazacorte. Foto: Ohmer


Tazacorte, an der Westküste gelegen, ist die sonnigste Gemeinde der Insel. Auch hier, wie auf der ganzen Insel, findet der Urlauber nur schwarzen Lavastrand (eben Vulkan-Insel), der sich schnell aufheizt. Für den Besuch sind also Badeschuhe ratsam, sonst riskiert der Strandgänger qualmende Füße. Puerto de Tazacorte ist direkt an einer Steilwand gelegen, seine kleinen Lokale sind für fangfrischen Fisch bekannt.
Früher konzentrierte sich der Anbau von Zuckerrohr in der ehemals blühenden Stadt Tazacorte. Heute prägen dichte und viele Bananenplantagen das Bild der ganzen Insel. Vom Flugzeug aus betrachtet, könnte man meinen, der Verpackungskünstler Christo war am Werk. Geschützt unter weißen Planen warten die intensiv süß schmeckenden Zwergbananen (größter Wirtschaftsfaktor der Insel) auf Ernte. Die seltsam violetten Blütenstände verströmen süßen Duft. Auf den Anbau der krummen Frucht entfallen rund 95 Prozent des Wasserverbrauchs der Insel. Einen grandiosen Blick auf die Orte und Bananenkulturen hat man vom Mirador del Time. Um diesen zu erreichen, muss der Autofahrer die "Schlucht der Todesängste" (Barranco de las Angustias) mit seinen zahlreichen Serpentinen bezwingen.


Zurück zur Ostküste geht es durch den Cumbre-Tunnel. Bei Sonnenschein fährt man auf der einen Seite hinein und auf der anderen Seite erwartet einen oft ein guter alter Bekannter: Der Nebel.