Landtagswahl: SPD setzt weiter auf Rot-Grün

Landtagswahl: SPD setzt weiter auf Rot-Grün

Absichtserklärungen mit belegten Brötchen beim SPD-Pressefrühstück: Mit Hans-Willi Körfges und Angela Tillmann schickt die SPD Mönchengladbach zwei bekannte Gesichter in den Landtagswahlkampf. Beide sind guter Dinge, dass die Rot-Grüne Landesregierung auch in der nächsten Legislaturperiode in NRW regieren wird.

Noch wird es ein paar Wochen dauern, ehe Andrea Tillmann und Hans-Willi Körfges von den Straßenlaternen den Gladbacher Bürger entgegenlächeln. Während das Bild Tillmanns mit hellem Blau hinterlegt ist, säumt Körfges Konterfei ein leichtes Rosa. „Das ist Brombeer“, entgegnet der SPD-Mann, der den Mönchengladbacher Süden auch in diesem Jahr gewinnen will, mit einem Lachen. „Auch wenn ich auf Listenplatz vier stehe, führt mein Weg in erster Linie über das Direktmandat in den Landtag“, gibt Körfges ein klares Ziel vor. Und noch ein Ziel ist für ihn und auch seine Parteigenossin klar: „Wir wollen die Rot-Grüne Landesregierung fortsetzen. Und die Umfragewerte tendieren in die richtige Richtung.“ Zwar reichen die aktuell prognostizierten 44 Prozent für die bisherige Koalition noch nicht aus, doch könne sich bis zur Wahl noch einiges in die für beide „richtige Richtung“ ändern. Denn den Schulz-Effekt spürt die SPD auch im Land und in der Stadt. „Wir haben in den letzten Wochen 50 Neuanmeldungen in unserer Partei alleine hier in Mönchengladbach“, weiß Felix Heinrichs, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Mönchengladbach, zu berichten. Rund 80 Prozent der Neugenossen sind sogar 35 Jahre und jünger.

Um auf Stimmenfang zu gehen, verfolgen Körfges und Tillmann unterschiedliche Strategien. Während Körfges traditionell in seinem Bezirk Hausbesuche machen wird, setzt Angela Tillmann auf Infostände.

Doch nicht nur personell sieht sich die SPD in Mönchengladbach gut aufgestellt, auch von ihrem Wahlprogramm sind die beiden Landtagskandidaten überzeugt. Angela Tillmann setzt ihren Fokus dabei auf den sozialen Bereich. „Kinder, Familie, Jugend, Schule, Inklusion und Integration sind meine Schwerpunkte“, sagt Tillmann. So sollen die Kita-Plätze landesweit für alle drei Jahre beitragsfrei gesetzt werden. „Mönchengladbach erhebt beispielsweise einen Beitrag, Düsseldorf nicht - das muss angeglichen werden“, fordert Tilmann. Insgesamt will die SPD dafür eine Milliarde Euro in die Hand nehmen. „Gerade Leute mit geringem Einkommen merken wenig von Steuervergünstigungen, aber wenn Beiträge wegefallen, macht sich das im Geldbeutel bemerkbar“, so Körfges, der eher die Finanzen im Blick hat.

Auch im Bereich Schule soll es Veränderungen geben. Die offenen Ganztagsschulen sollen mehr Betreuungshilfen erhalten, auch bauliche Maßnahmen sind geplant. Dafür bekommt alleine Mönchengladbach in den kommenden vier Jahren rund 36 Millionen Euro vom Land. Beim Thema G8 setzt die SPD auf eine flexible Lösung. „Schüler müssen nach der Mittelstufe die Wahl haben, ob sie nach zwölf oder 13 Jahren ihr Abitur machen wollen. Dadurch bekommen wir wieder eine höhere Durchlässigkeit zwischen Gesamtschule und Gymnasium“, hofft Körfges.

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Auch im Bereich Kultur will die SPD mehr investieren - und Mönchengladbach könnte dabei als Vorzeigestadt fungieren. Das Gemeinschaftstheater hat sich etabliert. Hier sollen weitere Mittel fließen, um Tariferhöhungen zu ermöglichen. „Es muss dynamisch sein“, weiß Körfges.

Weitere Investitionen soll es bei der Polizei geben. 2 300 Polizisten könnten jährlich landesweit eingestellt werden, auch Mönchengladbach soll davon profitieren - in welcher Höhe ist aber schwer absehbar. „Sicher ist, dass wir die Zahl der Bezirksbeamten verdoppeln werden. Sie verbessern nicht nur die subjektive Sicherheit, sondern sind auch direkter Ansprechpartner vor Ort“, verdeutlichen die beiden SPDler. Statt 22 Bezirksbeamten in 32 Bezirken, sollen in Zukunft 44 Beamte unterwegs sein.

(Report Anzeigenblatt)