Leser-Echo auf „Alles Müll?“ Unsere Leser sprechen von „Zwangsvolumen“

Leser-Echo auf „Alles Müll?“ Unsere Leser sprechen von „Zwangsvolumen“

„Alles Müll“, „Ab in die Tonne“ „Gebt dem Müll-Konzept die Abfuhr!“ - die Pläne von mags und Stadtspitze stinken den Bürgern gewaltig. Übermorgen, am 18. Mai, wird sich der Verwaltungsrat der mags ab 15 Uhr öffentlich tagen (GEM am Nordpark) mit den Meinungen befassen und eine Entscheidung fällen.

Wir veröffentlichen hier einen kleinen Teil des Leser-Feedbacks.

Wo bleibt im neuen Konzept die alte kleine Tonne?
Wo bleibt im neuen Konzept die alte kleine Tonne?

Philip Franke schreibt: „Abseits der verständlichen und nachvollziehbaren Probleme sowohl der Einwohner mit der Lagerung und dem Umgang mit den großen Rolltonnen, als auch der Mitarbeiter der mags mit den kleinen Ringtonnen, möchte ich mich ausdrücklich über die Stufung der Volumen der Rolltonnen sowie das Zwangsvolumen beschweren. Unser Familienhaushalt besteht aus zwei Erwachsenen und zwei Kleinkindern. Durch die Nutzung einer Biotonne, des gelben Sacks und der blauen Tonne haben wir ein wöchentliches Müllvolumen von deutlich weniger als 35 Litern. Auf Basis des neuen Zwangsvolumen ergäbe sich für uns quasi eine Verdopplung auf 120 Liter zweiwöchentlich (entsprechend 60 Liter pro Woche). Selbst wenn durch die geringere Anzahl an Abohlterminen die Kosten pro Liter Müll gesenkt werden könnten, werden diese wohl durch die Zwangsmenge kompensiert werden. Weiterhin führt dies zwangsläufig auch dazu, dass weniger Müll getrennt wird, denn Mülltrennung verursacht auch Aufwand durch mehrere Mülleimer, separate Lagerung, zusätzliche Abholtermine, etc. Diesen Aufwand werden die Leute nicht mehr treiben, wenn sowieso durch das Zwangsvolumen ausreichend Platz im Restmüll ist. Weiterhin sind die Abstufungen der Rolltonnen mit 60 Litern, 120 Litern und 240 Litern eine Unverschämtheit. Lässt man den Vergleich mit den Abstufungen der vorherigen Ringtonnen und dem kürzeren Leerungsintervall außen vor, ergibt sich selbst bei Zugrundelegung des Zwangsvolumens ein sehr ungerechtes Bild.“

Wilhelm Bremges fragt: „Warum werden für 3 Personen-Haushalte, keine 90 Liter-Restmülltonnen angeboten ? Ich denke mal, in unserer Stadt gibt es eine sehr hohe Zahl an 3 Personen-Haushalten, die dann eine 120 Liter Restmülltonne nehmen müssen, und dann 30 Liter Luft bezahlen müssen.“

Reinhard Pfeiffer schreibt: „Die neuen Rolltonnen sollen die Belastungen der Müllarbeiter bei ihrer unangenehmen Arbeit reduzieren, das ist gut so. Nicht gut ist, dass die mags in einem Atemzug den Bürgern die Möglichkeit nimmt, umweltbewusst wenig Müll zu produzieren. Bisher sind wir mit 4 Personen im Haus mit einer 35 Liter Mülltonne gut zurecht gekommen. Nun wird uns ab nächstem Jahr laut Plan eine 120 Liter Tonne aufgezwungen, die für ein Müllaufkommen von 60 Liter pro Woche berechnet ist, also fast doppelt soviel, wie wir tatsächlich brauchen. Die Folge wird wohl sein, dass unsere Tonne dann von Nachbarn oder anderen Nutznießern, die bisher schon durch überfüllte Tonnen mit aufstehendem Deckel aufgefallen sind, einfach mit benutzt wird. Es wird letztendlich mehr Müll gesammelt werden als bisher. Das ist alles andere als ökologisch.“

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Anika do Vale fragt: „Mich würde interessieren, warum man nicht das gleiche Müll-System mit dem Wiegen wie in Heinsberg einführt? Da muss jeder Haushalt nur die Kosten tragen, die sein Müll verursacht.“

Heike Megas stellt fest: „Die pro Kopf angesetzte Müllmenge von 20 bzw. 15 Litern ist viel zu hoch. Der amtlichen Statistikstelle für Nordrhein-Westfalen zufolge, beträgt das Hausmüllaufkommen in Mönchengladbach inklusive Sperrmüll wöchentlich nur 4,3 kg pro Person. – siehe Pressemitteilung des Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, (351 / 17) vom 19. Dezember 2017 Unsere Nachbarstadt Viersen hat die Zeichen der Zeit erkannt: ’Umwelt schonen soll sich lohnen, daher gibt es keine pauschalen Abfallgebühren in Viersen!’ Wieso ist das nicht in Mönchengladbach möglich?“

Achim Joeres berichtet: „Ich lebe in einem Einfamilienhaus mit meinen beiden Kindern. Seit Jahren verwenden wir einen 25 Liter Abfalleimer, den wir auch nur alle 14 Tage zur Abfuhr an die Straße stellen müssen. Mit diesem Abfalleimer sind wir bisher mühelos ausgekommen da wir über eine Biotonne verfügen und den Müll sorgfältig trennen. Mit dem Schreiben der Mags wurde uns nun mitgeteilt das wir ein 120 Liter Tonne erhalten. Ich habe durch einen Anruf bei Mags erfahren, dass für uns keine 60 Liter Tonne, die absolut ausreichend wäre, zulässig wäre. Auch nicht nach dem Einwand das mein Sohn ab Herbst ein Studium in Aachen beginnt und nur am Wochenende zu Hause sein wird.“

Ralf Schwoll macht diese Rechnung auf: „Die mags teilte uns in einem Schreiben mit, dass sie uns ab 1.1.12019 eine 120 Liter- und eine 60 Liter-Tonne liefert und in Rechnung stellt. 5-Personen-Haushalt (Berechnung 5 x 15 x 2 ergibt 150 Liter Müll). Auf telefonisches Nachfragen bei der Hotline der mags teilte man mit, dass die 120 Liter-Tonne ca. 264 Euro und die 60 Liter-Tonne ca. 132 Euro Gebühr kosten wird. Das macht zusammen 396 Euro. Zur Zeit benutzen wir auf Grund von Mülltrennung und Müllvermeidung eine 35 Liter-Tonne. Jahresgebühr 227,51Euro. Das heißt, ich muss ab nächstem Jahr über 57 Prozent mehr Gebühren zahlen.“

Reiner Nusselein schreibt: „Nun haben es die politisch Verantwortlichen doch geschafft, sich die unangenehmen Auswüchse ihrer Entscheidung von der Hand zu tun und den Rest dem Verwaltungsrat der mags zu überlassen. Dieser wird sich in seiner Entscheidungsfindung hinter den Ratsbeschluss stellen und damit beißt sich die Katze in den Schwanz und es war wieder keiner schuld. Ausbaden muss es wieder der Bürger, denn die großen Tonnen sind ja mit Sicherheit bestellt, wenn nicht sogar schon irgendwo eingelagert, alle Entscheidungen gefallen und irreversibel – große Klasse.“

Maria Heistermann weist auf etwas anderes hin: „Auf der Wohnungseigentümerversammlung diskutierten wir in dieser Woche das neue Restmüll-Konzept der Stadt Mönchengladbach. Die Eigentümer waren davon ausgegangen, dass jeder Eigentümer wie bisher sein eigenes Müllgefäß bekommen würde; die Größe abhängig von der Anzahl der Personen, die in der jeweiligen Wohnung lebt. Der Verwalter informierte uns allerdings, dass er von der mags erfahren hatte, dass dieses zukünftig nicht mehr möglich sei. Ab 2019 müssten große gemeinsame Müllbehälter für die Eigentumsanlage aufgestellt werden. Die Abfuhrkosten würden dann nach Anteil am Wohnungseigentum berechnet, so dass es keine Rolle spielt, wie viel Personen in der Wohnung leben. Eine 4-köpfige Familie zahlt die gleichen Müllgebühren wie ein Single-Haushalt. Bislang war diese Änderung keinem der anwesenden Wohnungseigentümer bekannt, in der Satzung habe ich keine konkrete Aussage darüber entdeckt. Ich verstehe nicht, dass über diese folgenreiche Änderung nicht längst informiert wurde. Oder war das Absicht? Da diese zwangsweise Müllehe alle Bewohner von Mehrfamilienhäusern betrifft, ist eine Stellungnahme der mags und der verantwortlichen Politiker, insbesondere des Vorsitzenden OB Reiners, von allgemeinem Interesse.“

Familie Ziesche/Stevens schreibt: „Ich weiß nicht, ob es was bringt, aber ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe, aufzuschreiben, was mich wahnsinnig wütend macht: Wir sind ein 4-Personen-Haushalt. Dieser wird nun von der mags nach einem Durchschnittswert eingestuft, also 15 Liter pro Kopf = 120-Liter-Tonne (Leerung alle 14 Tage). Wir kommen TATSÄCHLICH aber auf einen Pro-Kopf-Verbrauch von 6.25 Liter (weniger als die Hälfte!!), wobei zudem der 4. Kopf eine Windelträgerin ist, die nun auch noch dabei ist, diese abzulegen, sprich, unser Restmüll wird sich auch noch weiter um einiges reduzieren. Klar, der Einzelfall interessiert nicht. Aber eine solch unflexible Müllpolitik zu betreiben, bestraft die, die am verantwortlichsten damit umgehen. Ich verlange eine Möglichkeit, Familien für ihren tatsächlichen Verbrauch zahlen zu lassen und nicht nach einem Durchschnittswert.“

Werner Ude meint: „Leider ist das sogenannte Restmüll Konzept der Stadt Mönchengladbach nicht wirklich durchdacht. Ein Identsystem mit einem Volumenmess- System, Erfassung der Anzahl von Behälterleerungen sowie die Vergütung von Altpapier kommen einer realistischen Berechnung näher. Warum wird einem Single – Haushalt die Möglichkeit gegeben eine 60 Liter-Restmülltonne mit vierwöchiger Leerung zu wählen, einem zwei Personen-Haushalt aber nicht die Wahlmöglichkeit eine 120 Liter-Restmülltonne mit vierwöchiger Leerung zu wählen. Laut Angabe einer Hausverwaltung wird einem Mehrfamilienhaus eine Restmülltonnenanzahl vorgegeben um die sogenannten Müllehen zu fördern, die dadurch aufkommenden Probleme interessiert mags allerdings nicht, hier muss Mietern ein Mitspracherecht eingeräumt werde. Zur Zeit ist unsere 25 Liter-Restmülltonne (2 Personenhaushalt) fast nie vollständig beim Leerungstermin gefüllt müssen aber in Zukunft 60 Liter Müllaufkommen innerhalb von zwei Wochen bezahlen, warum? Wird die Altpapierabholung in Zukunft Identsystem entsprechend vergütet? An Mags und den Rat der Stadt Mönchengladbach, überdenken Sie bitte das bisher vorgestellte Konzept noch einmal. Nehmen Sie die Einwände der Bürger bitte ernst.“ Es gibt inzwischen eine online Petition: www.openpetition.de/petition/unterzeichner/faire-muellgebuehren-fuer-moenchengladbach

Gerhard Keisers schreibt: „Eine an sich recht einfache physikalische Grundfrage in Bezug auf vorgebliche Berufsgenossenschafts-Vorgaben möchte ich einmal adressieren. 60 Liter-Rolltonne, 1.) Der Bürger selber unterliegt sinngemäß nicht der BG-Forderung. 2.) Hat der Umbau einer 120 Liter-Tonne zur 60 Liter-Rolltonne überhaupt mindestens ein GS-Zeichen? 3.) Gibt es eine realistische Risikobewertung? Fakt: Eine wie auch immer geartete Mülltonne wird durch den Anwender ( unkundigen Bürger ) grundsätzlich primär chronologisch und sekundär verteilungschaotisch befüllt.

Hierdurch ergibt sich zwangsläufig ( Gaus´sche Verteilungskurve ) der mehrfache Fall eines hohen Lastschwerpunktes. Der Lastschwerpunkt wird sich über 50 Prozent Höhenprozent im Mittel bewegen – im Extrem in den oberen 5 Prozent Höhenprozent liegen. Somit eine Instabilität mit latenter Unfallgefahr für den Bürger wie auch MAGS-Mitarbeiter. Der Lastschwerpunkt ergibt sich über Füllgutschüttdichtenberechnung.

Fachlatein? Praxistest, sekundäre Testmethode! Die 60 Liter-Rolltonne befüllt man mit einem Testmedium A, geringe Schüttdichte, zu 90 Prozent Volumenprozent mit einem Styroporblock. Nunmehr wird darauf Testmedium B, hohe Schüttdichte, eine Gehwegsplatte gelegt um die restlichen 10 Prozent Volumenprozent aufzufüllen. Der sich ergebende hohe Lastenschwerpunkt wird unweigerlich zu Unfällen, wegen Instabilität, führen bei den Bürgern wie auch den MAGS-Mitarbeitern im Handling. Diese recht übersichtlich gestaltete sekundäre Testmethodik kann sinngem. keine BG-Vorgabe erfüllen. Der Test wird die eklatante Fehlplanung offenlegen. Sei es im Treppenhaus oder an der Bordsteinkante.“

Heike Oeben-Öztürk berichtet: „wie viele andere Mönchengladbacher, ärger auch ich mich über das neue Restmüllkonzept der mags. Bereits am 17.04.2018 habe ich eine Anfrage an die mags geschickt und leider bis heute keine Antwort erhalten. Mein Problem ist die Größe der zugewiesenen Restmüllrolltonne. Die von der mags erhobene Statistik, trifft in keinster Weise auf unseren Haushalt zu. Bereits seit 2001 kommt unser Haus mit zwei 25 Liter-Restmülltonnen aus, das sind bei 14-tägiger Abholung 100 Liter! Nun wird mir von der mags eine 240 Liter-Restmüllrolltonne zugewiesen.“

(StadtSpiegel)