Leser-Reaktion: "Ich fege die Straße"

Leser-Reaktion: "Ich fege die Straße"

Seit dreißig Jahren regt sich Paul Beneke über den Schmutz auf der Dessauerstraße auf. Er gehört zu den vielen Lesern, die auf unseren Artikel "Innen hui und außen pfui?" reagierten.

Paul Beneke ist schon über 80 Jahre, aber von Altersmilde keine Spur. "Wir leben, was die Sauberkeit angeht, in einer Zweiklassengesellschaft." Es gebe Stadtteile, die würden sauberer gehalten als andere. Durch die Dessauerstraße fahre jeden Montag die Kehrmaschine, aber den Rinnstein erreiche sie nie. "Ich gehe dann am Wochenende hin, fege die Straße und entsorge den ganzen Unrat." Er wählt das Wort "Betrug", schließlich zahle er ja für die Reinigung. Offenbar kein Einzelfall. Angela Gunkel schreibt: "Ich wohne in Rheydt in der Nähe der Brucknerallee und stelle dieselben Missstände fest. Der Rheydter Marktplatz wird ständig sauber gehalten, aber die umliegenden Straße und Parkplätze (etwa Limitenstraße, Mühlenstraße) sind ständig verdreckt und vermüllt." Die Straßenreinigung kommt ihrer Meinung nach in vielen Bereichen zu selten, und die Rinnsteine würden wegen der parkenden Autos nicht mit geputzt. Regina Reiser schreibt: "Vor 10 Jahren dachte ich schon, wer mit dem Zug anreist, sollte hier lieber nicht aus dem Fenster sehen. In Viersen fiel mir auf, wie oft dort Männer mit ihren Wägelchen Müll aufsammeln, hier sah ich so jemanden erst einmal." Zum Eigen-Engagement meldet sich Ralf Theißen: "Man kann Romane über verschmutzte Straßen schreiben. Die Hauseigentümer, die anfangs noch den Bürgersteig gereinigt haben, haben längst resigniert und überlassen die Reinigung der wöchentlichen Straßenreinigung." Außerdem hätten viele Leute anscheinend keinen Umweltkalender, denn Altpapier und gelbe Säcke werden an die Straße gestellt, egal, ob in der laufenden oder erst nächste Woche abgeholt wird.

(StadtSpiegel)