Letzte Chance für Glasfaser?

Letzte Chance für Glasfaser?

Mit Sorge blicken in diesen Tagen die Politiker aller Willicher Parteien auf den Breitband- bzw. den Glasfaserausbau in der Stadt Willich. Diese Zukunftstechnologie, die im Gewerbegebiet Münchheide bereits zur Verfügung steht, soll in allen Willicher Stadtteilen von der Deutschen Glasfaser erschlossen werden.

Zu diesem Zweck führt die Deutsche Glasfaser in den Stadtteilen Nachfragebündelungen durch. Während die erforderliche Vertragsquote von 40 Prozent zur wirtschaftlichen Verlegung der Glasfasernetze in Willich-Hardt erreicht wurde und auch Wekeln kurz vor dem erfolgreichen Abschluss steht, stellt sich die Situation in den Ortsbereichen Schiefbahn, Dickerheide, Niederheide und Knickelsdorf anders dar: In diesen Wohngebieten wurde die Quote nicht erreicht, was nun bedeutet, dass das Glasfasernetz dort zunächst nicht kommt.

Aktuell läuft die Nachfragebündelung in Neersen, wo ebenfalls bis zum 26. November die 40 Prozent annähernd erreicht werden müssten. Doch auch Neersen droht den Anschluss zu verlieren. Gerade einmal knapp über 11 Prozent der möglichen Anschlüsse haben sich bisher für das Glasfasernetz entschieden.

„Bis auf wenige Ausnahmen in Wekeln und Hardt haben die Menschen in der Stadt Willich trotz entsprechend vorliegendem Informationsmaterial Vorbehalte gegen die Glasfaser-Technologie. Warum, das wissen wir nicht. In der Nachbarkommune Tönisvorst haben wir diese Probleme nicht. Sowohl in den Gewerbe- als auch den Wohn- und Mischgebieten kommt Glasfaser. Das ist für die Zukunft ein enormer Standortvorteil“, sagt Nicole Holländer, Vertreterin der Deutschen Glasfaser.

Angesichts dessen haben sich nun Politiker aller Parteien zusammengeschlossen und wollen noch vor Ablauf der Frist in Neersen am Montag, 12. November, um 19 Uhr im Wahlefeldsaal am Minoritenplatz eine moderierte Informationsveranstaltung anbieten. Neben den Parteivertretern wollen auch die Willicher Wirtschaftsförderung sowie die Deutsche Glasfaser den Bürgern und Unternehmern die Möglichkeit bieten, sich weiter zu informieren.

Dr. Robert Brintrup (CDU) sagt: „Wir wollen informieren, aber vor allem aufklären, da es wohl ein Informationsdefizit gibt“. Hendrik Pempelfort (SPD) sieht dies ähnlich: „Gerade für die jüngere Generation, aber auch im Gesundheitsbereich, wie zum Beispiel bei den Möglichkeiten der modernen Telemedizin, kann hier die Grundlage für alles Zukünftige geschaffen werden. Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren!“ Dr. Raimund Berg (Grüne) sowie Karl-Heinz Koch (FDP) sehen ebenfalls die Gefahr, dass die Stadt Willich abgehängt wird und wichtige Themen wie moderne Bildung und die effiziente Digitalisierung auf der Strecke bleiben. Detlef Nicola (Für Willich) meint: „Wenn wir die Glasfaser-Chance liegen lassen, laufen wir Gefahr, dass wir in vielen Bereichen als Wohn- und Arbeitsort unattraktiv werden. Das hätte dann möglicherweise auch soziale Folgen.“

(Report Anzeigenblatt)