Liebevoll Herzen berühren

Liebevoll Herzen berühren

Mit viel Einfühlungsvermögen das Herz von Pflegebedürftigen erobern: Speziell bei der Betreuung immobiler und an Demenz erkrankter Bewohner setzt das Meridias-Rheinstadtpflegehaus Meerbusch seit kurzem einen Clown ein.

Christel Basse besucht einmal pro Monat bettlägerige Bewohner und nimmt mit ihnen als „Heile-Heile Clown Filu“ unter vier Augen innig Kontakt auf. Mit viel Feingefühl tiefliegende Emotionen zu wecken, ist das Ziel.

 Christel Basse besucht einmal pro Monat bettlägerige Bewohner und nimmt mit ihnen als „Heile-Heile Clown Filu“ unter vier Augen innig Kontakt auf.
Christel Basse besucht einmal pro Monat bettlägerige Bewohner und nimmt mit ihnen als „Heile-Heile Clown Filu“ unter vier Augen innig Kontakt auf. Foto: Meridias

„Über die professionelle Pflege und Therapie hinaus bieten wir unseren Bewohnern ein besonderes Angebot mit einer extrem menschlichen Komponente“, sagt Jörg Hartmann, Einrichtungsmanager im Meridias-Rheinstadtpflegehaus. „Ein Clown erhält einen ganz anderen Zugang zu den Bewohnern als unsere Pflegekräfte.“

Seit Ende vergangenen Jahres besucht Christel Basse als „Heile-Heile Clown Filu“ einmal pro Monat das Rheinstadtpflegehaus im Stadtteil Strümp. Innerhalb von circa vier Stunden betreut sie rund 15 Bewohner auf die besondere Art: Bunt verkleidet, baut sie mit Handpuppen, Leuchtkreiseln oder Blechspielzeug eine Verbindung zu den Bewohnern auf. Je nach Befinden spielt sie mit Klang- und Musikinstrumenten, singt altbekannte oder religiöse Lieder und zaubert auch ein wenig.

„Ich sehe mich nicht als Therapeut, sondern als Clown, der einfühlsam, mitfühlend, liebevoll ist und auf eine zärtliche Weise die Seele erreichen kann“, erklärt Christel Basse. Hat sie das Vertrauen der Bewohner gewonnen, erhält sie einen innigen Kontakt über die Augen oder einfühlsames Streicheln. Eine Rückmeldung kann ein langer Augenkontakt oder eine kleine Geste sein, die oftmals eine besondere Anstrengung und Motivation bei den Bewohnern nötig macht. Schwingt ein Bewohner beispielsweise den Schellenbaum, tanzt Clown Filu passend zum Rhythmus.

So verbindet der Clown Filu die Pflegebedürftigen behutsam mit ihrer eigenen oft vergessenen Fröhlichkeit. So geschehe es sogar, dass Sterbende mit ihren Angehörigen lachten und ganz ruhig werden.

Unter verschiedenen Clownslehrern lernte sie das Clownerie-Handwerk in ganz Europa. Mit dem bekannten US-amerikanischen Arzt Patch Adams, der seine Patienten als Clown verkleidet behandelte und so eine therapeutische Ausbildung für Clowns begründete, unternahm sie eine zweiwöchige Clownstour nach Russland.

„Wir sind froh, dass der Clown Filu unseren Bewohnern regelmäßig zur Seite steht“, sagt Jörg Hartmann.

„Der Kontakt zum Clown Filu gibt manchen zurückgezogenen Bewohnern ganz neue Impulse in den letzten Lebensabschnitten.“

(Report Anzeigenblatt)