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LOT: Kirchliche Asylarbeit

LOT: Kirchliche Asylarbeit

21 500 Euro aus Kirchensteuermitteln stellt das Bistum Aachen für die Asylarbeit in der Stadt Willich zur Verfügung. Finanziert werden können damit auch zwei 450-Euro-Kräfte, die wertvolle Arbeit in der Flüchtlingsbetreuung leisten.

Pastoralreferent Dietmar Prielipp, noch bis zum 31. März zuständig für die Flüchtlingsarbeit in der GdG Willich (seine Nachfolge wird Pfarrer Markus Poltermann antreten), betonte bei der Übergabe des symbolischen Schecks, dass die Konflikte mit den Augustinern rund um die Schließung des Katharinen-Hospitals nicht auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen werden dürften. Die Aufnahmestation sei die erste sichere Unterkunft in Deutschland. Zudem klärte er auf, dass durch das Geld die 450-Euro-Stelle von Annedore Kirchner für ein weiteres Jahr gesichert sei. Diese betreut insbesondere Asylbewerber, die langfristig an der Krefelder Straße im Alten Pfarrheim von St. Maria Rosenkranz untergebracht sind. Zudem sei im November eine neue 450-Euro-Stelle zur Koordination der ehrenamtliche Hilfe (über 100 Willicher haben sich gemeldet) in der Aufnahmestation Katharinen-Hospital geschaffen worden, die Anna Rieve – ein echtes Organisationstalent – besetzt. Diese neue Initiative ist LOT getauft worden, einmal nach dem biblischen Vorbild des Neffen Abrahams, zum anderen stehen die Buchstaben für

ebendig,

ffen und

olerant. Auch in die Betreuung der langfristig in Willich untergebrachten Asylbewerber – derzeit rund 280 Personen – will sich die GdG Willich zukünftig in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Fremde mehr einbringen.

Christel Pott, Abteilungsleiterin im bischöflichen Generalvikariat, und Alfrid Spinrath, Vorsitzender des Regionalen Katholikenrats, nutzten die Geldübergabe, um die Wichtigkeit der Migrationsarbeit hervorzuheben. So hat das Bistum Aachen seinen Asylfonds 2014 von 200 000 auf 400 000 Euro erhöht und die nächste Erhöhung ist bereits fest eingeplant, denn auch die Zahl der Projekte und Maßnahmen im Bistum Aachen nimmt stetig zu. Christel Pott wünschte allen Willichern, die sich engagieren, „einen langen Atem“. Alfrid Spinrath verwies aus aktuellem Anlass drauf, dass es keine Gemeinsamkeiten zwischen Pegida-Inhalten und kirchlichen Werten gebe. Um dies noch mehr zu verdeutlichen werde gerade im Kreis Viersen ein „Bündnis für gelebte Demokratie“ vom Katholikenrat ins Leben gerufen. Jutta van Amern, Vorsitzende des Arbeitskreises Fremde, nutzte die Gunst der Stunde, um Wohnungsinhaber in Willich dazu aufzurufen, Wohnraum für Asylbewerber zur Verfügung zu stellen, die langfristig in Willich leben werden. Die dezentrale Unterbringung sei schon ein erster Schritt zur Integration.

Pfarrer Rolf Klein von der evangelischen Emmaus-Gemeinde sagte die Unterstützung seiner Gemeinde für die Initiative LOT zu.

(StadtSpiegel)