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Mallorca – mal ganz anders

Mallorca – mal ganz anders

Mallorca ist mit seiner überwältigend schönen und vielfältigen Natur, mit seinen traumhaften Stränden und schroffen Bergen eine Insel, die Jahr für Jahr so viele Besucher aus vielen Ländern anzieht, dass die Insel inzwischen aus allen Nähten zu platzen droht.

Dass diese Lieblingsinsel der Deutschen weit mehr ist als Sonnenbaden und Ballermann-Eimersaufen wird einem so richtig deutlich, wenn man sich, wie wir es im ganz frühen Frühjahr machten, zu einer Wanderreise auf Mallorca entschließt.

 Am Steilhang des Cap Formentor.
Am Steilhang des Cap Formentor.

Ja, Sie lesen richtig: Man kann auf Mallorca nicht nur schwimmen, tauchen und Rad fahren. Entlang der Küste und durch das wilde Tramuntana-Gebirge führen Wanderrouten, die zwar in aller Regel nicht gut ausgeschildert sind, aber lohnende Etappen darstellen, die man gut zu Fuß bewältigen kann.

Mit einer neunköpfigen Gruppe nicht mehr ganz so junger, aber sehr agiler Damen und Herren begannen wir unsere Wanderungen am Cap de Ses Salines, dem südlichsten Punkt ganz im Südosten der Insel. Wir wanderten sozusagen zum Eingewöhnen noch nicht in irgendwelche Höhen, bewältigten dafür aber auf elf Kilometern einen Wanderweg über Felsengestein entlang einer ziemlich wilden Küste. Zwar sahen wir unser Ziel in Colonia de Sant Jordi schon recht früh, der Weg dahin erschien uns aber immer weiter, weil es galt, viele Buchten abzuwandern. Entschädigt wird man bei der Ankunft durch den netten kleinen Sport- und Fischerhafen, von dem die Schiffsausflüge zur Insel Cabrera starten.

Der nächste Tag wurde mehr per Bus denn zu Fuß auf einer informativen Tour zum Cap Formentor im Norden der Insel mit seiner beeindruckenden Steilküste und tollen Felsformationen bewältigt. 200 Meter über dem Wasser, direkt am Steilhang, genossen wir ein Picknick der besonderen Art, wie wir es bei unseren Wanderungen mittags immer wiederholten. Baguette, Käse, Chorizo-Wurst, Schinken, Oliven, Tomaten, ausnahmsweise auch ein Glas Rotwein, und alles unter einem feinen azurblauen Himmel. Mehr braucht der Wanderer nicht! Wir besichtigten auf dieser Tour das Kloster LLuc aus dem 17./18. Jahrhundert mit seiner braunen Madonnenstatue „La Moraneta“ und verbrachten einige Stunden in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca, die so viele Menschen sicherlich so gut kennen, dass wir uns Einzelheiten an dieser Stelle ersparen.

Von dem Bergdörfchen Orient, das Weltkulturerbe ist und in dem im Februar, als wir dort eintreffen, nicht mal eine einzige Gaststätte geöffnet ist, machen wir uns auf den elf Kilometer langen Weg zum Castell d’Alaró, gelegen auf einem über 800 Meter hohen Plateaufelsen. Von dort hat man einen weiten Blick über die Insel. Unterwegs kommt man durch sehr schöne Olivenhaine mit bizarren steinalten Bäumen. Wer vom Ort Alaró aus hoch geht, kann unterwegs im Berggasthof Es Verger einkehren, wo es leckere Lammschulter zu genießen gibt. Der Aufstieg zur „Burg der Christen“, wie die Araber sie früher nannten, ist steil, aber gut zu bewältigen.

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Wir wandern von Port de Sóller über den alten Pilgerweg „Cami de Castelló“ bis in das Künstlerdorf Deiá. Der Höhenweg verläuft dabei 14 km lang immer entlang der Küstenlinie und bietet atemberaubende Ausblicke. Wir sind auf felsigen Bergpfaden unterwegs und machen in luftiger Höhe Rast in einer traditionellen Finca.

Wir haben uns auf unseren Touren schon sehr über eine tolle Mandelblüte und Ginsterbüsche als erste Frühlingsboten gefreut und sind nun unterwegs bei der vierten und auch schon letzten Wanderung von Sant Elm, dem westlichsten Landpunkt Mallorcas, nach Port d’Andratx. Auf den gewundenen Bergpassagen auf diesem Küstenhöhenweg hat man immer wieder eine schöne Aussicht auf die Insel La Dragonera, die wirklich die Form eines Drachens hat. Das Hafenstädtchen Port d’Andratx ist auch in der absoluten Vorsaison recht lebendig mit seinem großen Yachthafen, unser Ziel der heutigen 13 Kilometer langen Wanderung.

Alle Wanderstrecken waren zwar nicht lang, forderten aber mit ihrem felsigen Untergrund und über mittlere Höhen eine gewisse Fitness, machten aber allesamt viel Spaß, sie zu Fuß zu erwandern. Abends haben wir uns belohnt im Hotel Galatzó bei Peguera, einem Vier-Sterne-Hotel in luftiger Berglage, also recht passend zu unserer Wanderreise auf Mallorca. Wir erlebten die Insel in einer Zeit ohne viele Touristen mal ganz anders. Prädikat: Absolut empfehlenswert.

Eine Wanderreise über Küstenhöhewege und durch das wilde Tramuntana-Gebirge

(Report Anzeigenblatt)