„Meerbusch gegen Rechts“

„Meerbusch gegen Rechts“

78 Unterschriften kamen beim Bündnis „Meerbusch gegen Rechts“ zusammen. Seit vergangenem Wochenende steht es als klares Signal der Meerbuscher Gesellschaft. In der Stadt ist kein Platz für rechten Extremismus, betonte der stellvertretende Bürgermeister Leo Jürgens (CDU) – und auch keiner für Extremismus von links.

Am Freitagabend wurde es gemütlich eng in der Osterather Dorfschänke, denn rund 90 Bürger/innen waren dem Aufruf des aus den Ratsmitglieder Hans Günter Focken (SPD), Michael Eckert (Die Linke) und Christian Staudingen-Napp (parteilos) bestehenden Organisationsteams „Meerbusch gegen Rechts“ gefolgt.

 Am vergangenen Freitag traten 78 Meerbuscher dem Bündnis „Meerbusch gegen Rechts“ bei.
Am vergangenen Freitag traten 78 Meerbuscher dem Bündnis „Meerbusch gegen Rechts“ bei. Foto: Vuhl

Alle hatten das Gleiche Anliegen: die offizielle Gründung des Bündnisses „Meerbusch gegen Rechts“, das schnell handlungsfähig werden soll.

„Wir wollen die Straße nicht den Rechten überlassen und nicht wegschauen!“, erklärte Michael Eckert von der Fraktion Die Linke/Piraten. „Meerbusch ist ein gutes Pflaster, um schnell aktiv werden zu können, das zeigte der Zwischenfall vom letzten November in Bösinghoven“, fügte er hinzu.

Damals demonstrierten neun NPD-Aktive gegen die Errichtung eines Übergangsheims für Asylbewerber. Innerhalb sehr kurzer Zeit sahen diese sich rund 200 empörten Bürgern, Ratsmitgliedern und der Bürgermeisterin gegenüber, die deutlich demonstrierten, dass in Meerbusch kein Raum für rechtes Gedankengut vorhanden ist.

Der Zusammenschluss zu einem offiziellen Bündnis lag schon damals in der Luft.

Unter den 78 Personen, die am Freitag dem Bündnis durch ihre Unterschrift beitraten, befanden sich Vertreter aus allen politischen Fraktionen und Parteien, aus Vereinen und Schulen. Sie stehen Seite an Seite mit der Verwaltung und der Stadtspitze, wie der stellvertretende Meerbuscher Bürgermeister Leo Jürgens (CDU) in seinem Grußwort bestätigte: „Wir brauchen eine Gesellschaft kultureller Vielfalt. In Meerbusch ist kein Platz für linken und rechten Extremismus oder für religiösen Fanatismus.“

Michael Eckert begrüßt diese Vermischung, die das Bündnis nicht nur überparteilich, sondern auch parteiunabhängig macht.

Am Freitag wurden zwei Arbeitsgruppen und ein Sprecherrat gewählt, um Strukturen aufzubauen.

Die Arbeitsgruppe „Information und Bildung“ soll für Aufklärung, besonders in den Schulen sorgen. Neben Christian Gutjahr-Dölls, Schulleiter vom Mataré-Gymnasium in Büderich gehören Felix Olbertz, Sabine Kaldun, Hans Günter Focken und Michael Eckert dieser AG an.

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Focken und Eckert sind ebenfalls im Sprecherrat aktiv, der sich intensiv um Pressearbeit, den Bau einer Internetpräsenz und um die Finanzen kümmern soll.

Die Arbeitsgruppe „Aktion“ zählt sechs Mitglieder, die speziell für die schnelle Mobilisierung des eigenen Netzwerkes zuständig sind.

Ob der Name „Meerbusch gegen Rechts“ so beibehalten wird, sei noch offen, berichtet Eckert. Denkbar sei ein Zusatz „für Toleranz und Weltoffenheit“ oder eine Änderung etwa in „Meerbusch gegen Rechtsextremismus“.

Die gesammelten Ideen werden aufbereitet und Aktionen wie Konzerte oder Vorträge sollen bald folgen, denn nach dem Abend, der laut Eckert „ein toller Erfolg“ war, soll das Bündnis wachsen und publik werden.

„Es gibt in Meerbusch viele Menschen, die den Gründungstermin nicht kannten und bei uns mitmachen wollen“, erklärt Eckert. Unter seiner Mailadresse können sich Interessierte gern melden und nähere Infos erhalten: mec@arcor.de .

(StadtSpiegel)