Meerbusch soll summen

Meerbusch soll summen

Der Frühling lässt auch die Politik erwachen: Die Grünen haben jetzt den Antrag „Meerbusch summt“ eingestellt. Neben einer Erweiterung der städtischen Flächen für Wildblumenwiesen auf 139.000 Quadratmeter sollen Schulen, Kindergärten, Unternehmen und Privatleute Meerbusch in ein blühendes Spinnennetz mit „summenden“ Inseln verwandeln.

Ein blühendes Band entlang der ortsverbindenden Straßen, dazu in den Orten selber immer wieder und an unterschiedlichen Stellen kleine und große Blumeninseln – und überall summt und brummt es. Was ein Traum für viele Meerbuscher ist, könnte jetzt dank eines Antrages der Grünen Wirklichkeit werden. Denn: Auf der Tagesordnung des nächsten Bau- und Umweltausschusses (Di., 26. März, 18 Uhr) steht jetzt das Nachhaltigkeitskonzept „Meerbusch summt – Blühende Landschaften“. „Früher mussten Autofahrer nach einer längeren Tour jede Menge tote Insekten von der Windschutzscheibe kratzen“, sagt Jürgen Peters, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen. „Heute so gut wie keine.“ Das hat seinen Grund: In manchen Gebieten Deutschlands ist die Zahl der Insekten um über 75 Prozent zurückgegangen, in nur zwölf Jahren hat Deutschland rund 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren (– 15 Prozent), berichteten der NABU Deutschland sowie der Entomologische Verein in Krefeld in der Vergangenheit. Tendenz möglicherweise fallend. Um Meerbusch in eine bunte Stadt aus „blühenden“ Inseln zu verwandeln, soll die Stadt nach dem Vorschlag der Grünen Bürger, Schulen, Kindertagesstätten, Unternehmen und Vereine suchen, die bereit sind mitzumachen. „Die Stadt wird dann geeignete Flächen finden (unterschiedlichster Größe) und den Initiativen zur Verfügung stellen, damit diese sie selbstständig bienen- und insektenfreundlich bepflanzen können“, so Peters. Eine Fläche wie der Büdericher Schwimmbadpark könnte zum Beispiel einen ein Meter breiten Blühstreifen oder mehrere kleine, drei bis vier Meter breite Inseln oder Steinhochbeete erhalten. „Die genutzten, aber auch noch ungenutzten Flächen werden dann in eine Karte im Internet eingetragen, um eine Übersicht zu bieten.“ Dazu solle die Stadt Meerbusch (Grünflächenamt) Infoveranstaltungen, beispielsweise an Schulen, Kitas, für Initiativen, möglichst in Kooperation mit einem Naturschutzverband anbieten, in denen es unter anderem um praktische Tipps und Umsetzungsideen geht. „Auch soll im Rahmen des Haushaltes 2020 eine noch zu klärende Summe zur Unterstützung dieser Projekte eingestellt werden, zum Beispiel für den Erwerb von Samen, mehrjährige Blumen oder von Sträuchern“, so Peters. Die Stadt Meerbusch unternimmt zwar bereits seit Jahren etwas, mit dem neuen Konzept soll Meerbusch dann aber so richtig „summen“ – hoffentlich.

(Report Anzeigenblatt)