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Abriss des Organistenhaus in Lank

Abriss des Organistenhaus : Unterschriften sollen helfen

Mit einer Online-Petition möchte die Bewohnerin des alten Organistenhaus dieses vor dem Abriss retten. Die Pfarre plant dort schon länger ein Mehrfamilienhaus. Am vergangenen Donnerstag hat sie die Petition an die Stadt überreicht.

Am vergangenen Donnerstag war es soweit: Silvia Schönfeld hat die Petition gegen den Abriss des Organistenhaus beim technischen Beigeordneten der Stadt Meerbusch, Michael Assenmacher, eingereicht. 700 Unterschriften sind insgesamt zusammen gekommen. 700 Bürger, die gegen den Abriss des Organistenhaus an der Hauptstraße 6 sind und denen das Haus für den Ortskern wichtig ist. Auch dem Bischof in Aachen sowie dem Kirchenvorstand ist die Petition zugegangen.

Zur Geschichte des Hauses: Seit Erbauung 1930 bezogen stets die Organisten der Kirche das Haus. 1971 wurde das Haus mit den dunklen Klinkern das Zuhause für Silvia Schönfelds Vater und seine Familie. Als er 2006 starb, lebte Schönfelds Mutter weitere zwei Jahre bis zu ihrem Tod in dem Haus. „2008 haben mein Mann und ich dann einen Mietvertrag unterschrieben und das Haus bezogen, denn ein neuer Organist wurde nicht eingestellt“, erinnert sich Silvia Schönfeld.

Über die letzten Jahre traten immer wieder Mängel am Haus auf: Das Dach war repararturbedürftig, ein Holzwurm nistete sich im Haus ein. „Die Pfarre hat seit Jahren nichts mehr in das Haus hineinstecken wollen“, betont Schönfeld. „Auch als wir angeboten haben, die Mängel selbst zu beheben und dafür zu zahlen, wurde uns das verboten“.

Der Kirchenvorstand sieht die Sachlage jedoch anders und erläutert diese in einer Stellungnahme. Ein Ausschnitt: „Der schlechte bauliche Zustand des Hauses Hauptstraße 6, das nicht unter Denkmalschutz steht, ist seit längerer Zeit bekannt und seither steht der Kirchenvorstand in Kontakt mit den Mietern, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen“, heißt es darin.

Im April 2020 erreichte die Familie die Kündigung. „Wir haben widersprochen und einen Rechtsanwalt eingeschaltet.“ Nun soll dort ein Mehrfamilienhaus entstehen. Um nicht kampflos aufzugeben, hat Schönfeld vor einiger Zeit die Online-Petition gestartetm, die nun übergeben werden konnte. Von den Lank-Latumern habe Silvia Schönfeld großen Zuspruch erfahren. Besonders die Anwohnergemeinschaft Webergasse/Hauptstraße unterstützte die Famile. So auch Andrea Hölters-Taylor. „Das Organistenhaus ist im Bebauungsplan der Stadt Meerbusch als Sondernutzungsfläche ausgewiesen. Und eine Nutzungsänderung der Sondernutzungsfläche in Bauland für Mehrfamilienhaus umzuwandeln, ist rechlich zweifelhaft“, betont sie. „Wir, die Anwohner der Webergasse und Hauptstraße bis Nr. 11 haben letzte Woche Widerspruch gegen die geplante Nutzungsänderung sowie Widerspruch gegen den Neubau bei der Stadt, dem Bürgermeister sowie dem Bischof eingereicht.“

Silvia Schönfeld habe man zugesagt, dass die Petition in der öffentlichen Ratssitzung am 26. Februar berücksichtigt werde.