1. Meerbusch

Kulturstammtisch: Erste Reise führte nach Linn

Kulturstammtisch : Erste Reise führte nach Linn

Die erste, von Stammtischbruder Jürgen Simons organisierte Exkursion im Jahre 2022 führte den Kulturstammtisch Lank-Latum mit seinen Reisefreunden nicht in die Ferne, sondern ins nahe Linn.

Geboostert und unter Beachtung aller Coronaregeln fuhr die Gruppe zunächst in die Kult-Kneipe „Em Kontörke“ nach Krefeld-Linn. Hier wurde die Gruppe vom Nachtwächter Heinz-Peter Beurskens schon erwartet. Gut gelaunt und immer zu Scherzen aufgelegt führte der Nachtwächter kurz in die lange, historische Linner Geschichte ein. Schon vor 1314 gründeten die Grafen von Kleve die Stadt Linn. So begann man schon 1350/1360, eine Stadtmauer und drei Stadttore zu bauen: das Bruchtor, das Rheintor und das Steintor. Nach der kurzen Einführung durch den Nachtwächter ließ man sich zunächst den hervorragend zubereiteten, niederrheinischen Eintopf, Grünkohl mit Mettwurst, bei einem gut gezapften Bierchen schmecken. Die sehr anschaulich, teilweise in Plattdeutsch kommentierte Führung verlief dann bei Dunkelheit durch Alt-Linn, vorbei an den Stadtmauern und -toren, in die 1819/1820 neu errichtete Kirche St. Margareta und weiter über die Vorburg hin bis zur Burg Linn. In der Kirche ging der Nachtwächter auch besonders auf den Wallfahrtsort Linn ein, waren doch die Lank-Latumer über Jahrhunderte noch bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zum „Heilig Kreuz“ nach Linn gepilgert.

Reisefreund Norbert Jende unterstützte – mit einer Hellebarde bewaffnet und mit mittelalterlich anmutendem Umhang gekleidet – den Nachtwächter und sorge für Ordnung im Ablauf. Zu vielen der unter Denkmalschutz stehenden alten Bürgerhäuser gab der Nachtwächter Erklärungen ab und erläuterte die historischen Zusammenhänge. Gut vorgetragene Anekdoten und Histörchen gaben der Führung einen hohen Unterhaltungswert. Höhepunkt der Führung mit schaurigen und lustigen Geschichten waren die Sticheleien gegen die nahen Oppumer. Dass eine Dame im Nachthemd ihren Nachttopf aus dem ersten Stock eines Hauses über die Gruppe ausschüttete, musste ertragen werden. Besonders lobenswert ist aus Sicht des Kulturstammtisches, dass der Nachtwächter ehrenamtlich arbeitet und das Nachtwächterentgeld regelmäßig den Linner Museen zugutekommt.