Besser Nichtraucher werden

Besser Nichtraucher werden

Der Expertentipp zum Thema „Rauchentwöhnung“: Wenn man das Nikotin weglässt, müsse man mit Nervosität, Reizbarkeit, Heißhunger, Konzentrationsmangel und Depressivität rechnen. Experten können helfen, der Körper erholt sich sogar schnell vom Rauchen.

Allein aus Angst vor den Entzugserscheinungen wagen viele Raucher nicht den Schritt weg von der Zigarette. „Die Entzugserscheinungen hängen vom Grad der Sucht ab. Wenn man viel raucht, wird der Suchtgrad eher hoch sein“, erklärt Dr. Thomas Hering, Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, Allergologie, Umweltmedizin und Schlafmedizin aus Berlin. Wenn man das Nikotin dann weglasse, müsse man mit Nervosität, Reizbarkeit, Heißhunger, Konzentrationsmangel und Depressivität rechnen. „Die Entwöhnung fällt in dieser Situation leichter, wenn in den ersten Wochen und Monaten des Umlernens vom Raucher zum Nichtraucher – also einer Neukonditionierung – reines Nikotin gegeben wird oder ähnlich wirksame Medikamente, um die Entzugserscheinungen zu dämpfen“ so Dr. Hering. Wie lange benötigt der Körper, bis er sich vollständig vom Rauchen erholt hat? „Eine Besserung tritt schnell ein“, erklärt Prof. Dr. med. Stefan Andreas, Chefarzt und ärztlicher Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen. Je länger man rauchfrei sei, desto geringer sei das Risiko, an einer Erkrankung zu sterben, die mit dem Rauchen assoziiert sei.

 Fast jeder Raucher möchte irgendwann einmal mit dem Qualmen aufhören: Gute Chancen für eine Dauerabstinenz vom Rauchen bestehen vor allem dann, wenn man durch Verhaltenstherapie lernt, mit den Rauchanreizen und Rückfallimpulsen fertig zu werden.
Fast jeder Raucher möchte irgendwann einmal mit dem Qualmen aufhören: Gute Chancen für eine Dauerabstinenz vom Rauchen bestehen vor allem dann, wenn man durch Verhaltenstherapie lernt, mit den Rauchanreizen und Rückfallimpulsen fertig zu werden. Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen/thx

„Ein Einsatz kann erwogen werden, wenn die regelrechte wissenschaftlich abgesicherte Tabakentwöhnung – eine kombinierte Behandlung aus Verhaltenstherapie mit medikamentöser Unterstützung – keine realistische Erfolgsaussicht zeigt“, betont Dr. Thomas Hering. Prinzipiell sollte das Ziel eines vollständigen Rauchstopps und des kompletten Nikotinverzichts die vorrangige Strategie sein. Auch die Shisha berge im Übrigen ein Rückfallrisiko zum Rauchen, deshalb rät Dr. Hering auch davon ab. „Bei uns gelten Raucher von E-Zigaretten als Raucher“ betont auch Verena Meyer von den Ergo Direkt Versicherungen. Es werde in der versicherungsmedizinischen Prüfung kein Unterschied zwischen E-Zigarette und Tabak-Zigarette gemacht. Angesichts fehlender Regulierungen gebe es derzeit kaum eine Möglichkeit, die Auswirkungen auf die Gesundheit zu überprüfen, so Meyer. In den Genuss des günstigen Nichtrauchertarifs, etwa in der Risikolebensversicherung, komme man demzufolge nur dann, wenn man innerhalb der letzten zwölf Monate weder Tabak noch eine E-Zigarette konsumiert habe.

(StadtSpiegel)