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Die Meerbuscherin Sara Peters ist Traumafachberaterin.

Meerbuscherin berät Betroffene : Der Umgang mit dem Trauma

Eine psychische Ausnahmesituation, ausgelöst durch ein überwältigendes Ereignis, das eine Bedrohung für das eigene Leben oder die eigene körperliche Unversehrtheit darstellt, nennen wir gemeinhin Trauma. Die Traumaberatung hilft Betroffenen, mit dieser seelischen Verletzung umzugehen.

Vor kurzem hat Sarah Peters die Traumaberatung Hoffnungsschimmer gegründet. Die Meerbuscherin hat nach ihrer Ausbildung zur Ergotherapeutin bereits elf Jahre in einer großen Düsseldorfer Psychiatrie mit an Depressionen und Traumata erkrankten Menschen gearbeitet. Nach ihrem Abschluss als Traumafachberaterin bei der ALH-Akademie, einem Anbieter für gesundheitliche Weiterbildungen im psycho-sozialen Bereich, möchte sie jetzt alle Menschen beraten, die im Zusammenhang mit einem Trauma Unterstützung suchen. Das können sowohl Klienten sein, die direkt von einem Trauma betroffen sind, als auch Familienangehörige oder Freunde.

Dass sich der Schritt in die Selbstständigkeit dabei durchaus schwierig gestaltet, räumt die gebürtige Düsseldorferin ein: „Leider sind Traumata immer noch ein totales Tabuthema, und auch dass die Traumaberatung nicht von der Krankenkasse übernommen wird, ist problematisch.“ Aktuell bietet Sara Peters ihre Dienste sowohl online als auch telefonisch an, wodurch auch eine überregionale Beratung möglich ist. Kontakt unter 0176/46 72 53 22 oder per E-Mail an ­info­@­­­­­­traumaberatung-hoffnungsschimmer.de

Inhaltlich gehe es bei ihrer Beratung zunächst einmal darum, eine professionelle Beziehung zum Klienten aufzubauen, sagt Sara Peters. Schließlich seien Betroffene – etwa durch sexuellen Missbrauch oder andere Formen von Gewalt, die ihnen angetan wurden – oft ängstlich und vorsichtig im Aufbau von sozialen Kontakten. „Darauf aufbauend schauen wir dann, wo der Klient Ressourcen hat, die ihm als Kraftquellen bei der Traumabewältigung dienen können. Kann zum Beispiel das Umfeld des Klienten miteinbezogen werden? Steht die Familie hinter dem Opfer und unterstützt sie es? Kurzum: Es wird nach Möglichkeiten gesucht, wie die innere und äußere Sicherheit des Klienten erhöht werden kann“, so Peters. Zudem werde durch entsprechende Übungen eine Stabilisierung des Betroffenen angestrebt, bis zum Beispiel ein Therapieplatz gefunden wird.

Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit sei auch die Psychoedukation, erklärt die Expertin. Hierbei wird den Klienten oder ihren Angehörigen vermittelt, was während eines Traumas geschieht, damit sie den psychischen Zustand selber besser einschätzen können. Peters: „Der Klient lernt hierbei, dass es normal ist, dass er unter Flashbacks leidet und sich in gewissen Situationen anders verhält als früher. Bei einem Trauma startet das Gehirn ein Notfallprogramm, es schaltet in den Fluchtmodus, der Körper stellt sich gewissermaßen tot, um der seelischen Belastung standzuhalten. In der Folge kann das traumatische Erlebnis nicht mehr in Ort und Zeit eingeordnet werden.“

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Ein Bereich, der Sara Peters sehr am Herzen liegt, weil es hier aktuell einen hohen Bedarf an Traumaberatung gebe, sind die Schulen und Kitas. „Gerade in der Coronazeit wurden viele Kinder traumatisiert, sei es durch Angst um ihr eigenes Leben oder durch Angst um das Leben ihrer Angehörigen“, sagt die Traumafachberaterin. Sie gibt zu bedenken, dass man durch die frühe Diagnose eines Traumas posttraumatischen Belastungsstörungen gut vorbeugen könne, und hofft, dass künftig mehr Einrichtungen von ihrem Beratungsangebot Gebrauch machen. „Häufig hört man aus den Einrichtungen, dass es dort keine traumatisierten Kinder gäbe, aber wenn man dann mal genauer nachfragt, stellt man fest, dass das Wissen, was genau ein Trauma überhaupt ist, oft gar nicht vorhanden ist.“