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LiGa-Team such nach neuen Gastfamilien für Menschen mit Handicap.

Gastfamilien für Menschen mit Handicap gesucht : Betreuungspauschale erhöht

Menschen mit Handicap unterstützen, ihnen die soziale Teilhabe ermöglichen und nicht zuletzt ein Zuhause und Geborgenheit bieten – das ist die Zielsetzung von „Leben in Gastfamilien“, kurz LiGa. Auch in Meerbusch werden neue Gastfamilien gesucht. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat unlängst die Betreuungspauschale für diese deutlich erhöht.

Seit September dieses Jahres erhalten Gastfamilien nunmehr 1 189 Euro monatlich für ihr Engagement. „Das sind 200 Euro mehr als zuvor“, erklärt Dirk Kampmeier vom LiGa-Team des LVR-Wohnverbundes in Viersen. Enthalten sind in dem Betrag eine Betreuungspauschale sowie die Auslagen für Kost und Logis. Er ist steuerfrei. Kampmeier ergänzt: „Die Leistung der vielen Gastfamilien, die einen Menschen mit Handicap in ihren Haushalt integrieren und unterstützen, ist eigentlich gar nicht zu bezahlen. Mit ihrem Engagement leisten sie alle einen hervorragenden Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Behinderung mitten in unserer Gesellschaft.“

Eine von derzeit rund 40 Gastfamilien, die vom Viersener LiGa-Team betreut werden, ist die von Katharina Brosowski-Müller. Seit rund zwei Jahren lebt Natascha M. bei ihr. Die junge Frau wird bereits über sieben Jahre vom LiGa-Team begleitet. Nun wird sie durch die Familie Brosowski-Müller bei ihren nächsten Schritten Richtung Selbstständigkeit unterstützt. Hatte sie bei ihrer vorherigen Gastfamilie nur ein Zimmer, so muss sie sich nun um ihren eigenen Wohnbereich kümmern. Staubsaugen, Fenster putzen, einkaufen – das ganz normale Programm einer Haushaltsführung meistert Natascha M. mittlerweile mit Unterstützung. Sie hat ihre kleine Wohnung kürzlich sogar selbst mit ihrer Gastmutter renoviert.

Die beiden sind ein gutes Team. Manchmal wird gemeinsam gebacken und es werden im Sommer Ausflüge, zum Beispiel ins Freibad, unternommen. Man erkennt, dass Natascha M., die vor einigen Jahren noch mit einer Suchterkrankung zu kämpfen hatte, buchstäblich von Tag zu Tag selbstständiger wird. Auch beruflich läuft es für die 37-Jährige bestens. Nach ihren Anfängen im Heilpädagogischen Zentrum arbeitet sie mittlerweile in der Kantine einer Schule. Eine tolle Entwicklung, die ihr nicht zuletzt durch die Möglichkeit, in einer Gastfamilie zu leben, ermöglicht wurde.