: Blumen vom Grab geklaut

„Ich habe oft mit den Tränen zu kämpfen“, sagt die 75-jährige Helga Spee aus Büderich. Am Grab ihres Mannes Heinz, mit dem sie 52 Jahre verheiratet war und der überraschend aus dem Leben ging, ist es besonders schwer. Nicht nur der plötzliche Tod im letzten Jahr hat bei ihr Spuren der Trauer hinterlassen, besonders aber stimmt es sie nicht nur traurig sondern ärgert sie, dass seit knapp einem Jahr fast regelmäßig Blumen vom Grab ihres Mannes gestohlen werden. „Ich kann es mir nicht erklären und es ist immer wieder schwer für mich. Das Grab wird von mir liebevoll gepflegt und wenn dann immer die Blumen fehlen, die ich liebevoll arrangiert habe, schmerzt es umso mehr“, sagt sie.

Zwar hätte sie im Gespräch mit anderen Friedhofsbesuchern festgestellt, dass auch an anderen Gräbern immer wieder mal Blumen fehlen würden, bei ihr sei es aber ganz extrem. Vor allem seit Pfingsten dieses Jahres habe der Diebstahl - so wie sie ihn bezeichnet - zugenommen. Zum Geburtstag ihres Mannes hatte sie morgens ein schönes Rosenbukett mit großen, roten Rosen an das Grab ihres Mannes gestellt. Beim Besuch des Sohnes am Nachmittag waren bereits einige Rosen entwendet worden. „Das hat mich so getroffen, wütend und traurig gemacht“, erzählt sie. Ihr Sohn habe nun ein Schild an das Grab des Vaters gestellt. Der Adressat: der potenzielle Dieb. Die Bitte: Die Blumen doch in der Vase zu lassen, das es für die Familie immer wieder ein besonders emotionaler Schmerz ist.

Auch die Nachfrage beim Friedhofsgärtner hätte keinen Erfolg gehabt. „Hier hat man mir nur geraten, in den nächsten Wochen mal keine Pflanzen auf das Grab zu stellen“, sagt sie leicht empört. „Das kann es doch nicht sein“, ergänzt sie.

Die Familie hofft nun, mit dem eingeschweißten Hinweis-Schild den vermeintlichen Dieb nicht nur zu warnen, sondern auch an dessen Moral zu appellieren.