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Die zweite Karriere des Niko Neuville

Die zweite Karriere des Niko Neuville

Nikolaus I. Neuville regiert in diesem Jahr in Büderich. Eigentlich stammt er aus Aachen – aber Meerbusch ist zu seiner neuen Heimat geworden, auch dank seiner Herzensdame. Nachbarn und Kameraden versüßen ihm das Fest mit 7000 Rosen.

Aachen war bis 2006 der Lebensmittelpunkt von Nikolaus Neuville. Hier lebt seine Familie, hier ist er (passives) Mitglied der Schützenbruderschaft St. Katharina – da ist die ganze Familie engagiert. In Aachen ist auch der Arbeitsplatz. Oberstabsfeldwebel Neuville ist zunächst Adjutant des Generals und Leiters der Technischen Schule für Landsysteme, später Standortfeldwebel. An dieser Schule werden Spezialisten ausgebildet, die anschließend sämtliche landgestützte Waffensysteme der Bundeswehr warten und in Stand setzen können. Mit seinem Kommandeur war Neuville praktisch in ganz Europa unterwegs, bis er als Standortfeldwebel seine letzten Dienstjahre in Aachen verbringen konnte. Bevor er am 30. September 2011 in den Ruhestand gegangen ist, zog ihn die Liebe nach Büderich. Das Dorf am Rhein wurde dem lebenslustigen „Öcher Jong“ schnell zur Heimat. Ein Festzeltbesuch trieb den heute 57-Jährigen schnell in die Arme des Artillerievereins. Die Geselligkeit und Kameradschaft gefiel dem Rheinländer, der auch im Karnevalsverein Blau-Weiß Büderich aktiv wurde. Bei der Artillerie macht Neuville dann seine zweite militärische Karriere. Vom höchsten Unteroffiziersdienstgrad der Bundeswehr brachte er es in Rekordzeit zum Hauptmann bei den Schützen. 2010 wurde er zunächst Vorsitzender des altehrwürdigen Artillerievereins, ein Jahr später Adjutant des Zugführers und 2012 Hauptmann. Der Hochzeit mit Ehefrau Daniela folgt nun das gemeinsame Jahr als Königspaar. Damit lebt Niko Neuville, der als Nikolaus I. regiert, sein Motto getreulich: „Das Leben in vollen Zügen genießen!“ Dazu gehört für den stets fröhlichen Schrebergärtner auch, einmal Schützenkönig zu sein. Mit dem Treffer auf die Königsplatte vor knapp drei Wochen ging auch dieser Wunsch in Erfüllung. Auch die Nachbarschaft von der Grabenstraße ist enger zusammengerückt. Schließlich mussten für den Thron an der Königsresidenz 7.000 Rosen aus blauem und gelbem Papier gedreht werden. „Was hier passiert ist echt der Wahnsinn“, jubelt Königin Daniela mittlerweile beeindruckt von einer Welle aus Zusammenhalt und Glück. Schon kurz nach dem Schießen hat auch der Bruderschaftsvorstand das Regimentskönigspaar mit seinen Aufgaben und vor allem Terminen vertraut gemacht. Zwar wissen beide sich hier in guten Händen, aber zugleich scheint auch klar, dass der Schrebergarten in den nächsten zwölf Monaten etwas zurückstecken muss. Jetzt muss erst einmal regiert und vor allem repräsentiert werden!

(StadtSpiegel)