Glaube, Sitte, Heimat sind Ideale

Eine Bruderschaft wie die Büdericher Schützen es sind, fußt auf tradierten Werten.

Wer sich wie die Büdericher Sebastianer Bruderschaft nennt und dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) angehört, verpflichtet sich auf die hohen Ideale des Bundes „Glaube, Sitte, Heimat“.

 Ein stolzer Büdericher Schütze.
Ein stolzer Büdericher Schütze. Foto: Vuhl

Doch was verbirgt sich dahinter? Zunächst einmal die Tatsache, dass es sich beim Bund und auch den Bruderschaften um eine ökumenisch ausgerichtete Organisation der katholischen Kirche handelt, die formell als katholischer Verband anerkannt ist. Insofern weist auch die St. Sebastianus-Bruderschaft in ihrem Aufnahmeformular im Festheft auf ihren christlichen Charakter hin, den jeder bei seinem Eintritt akzeptieren muss. Die Bruderschaft weist auch darauf hin, dass am Königsschießen ab Bezirksebene aufwärts nur teilnehmen darf, wer einer christlichen Konfession angehört. Das sind neben der katholischen Konfession noch 23 weitere.

Den Glauben zeigen Schützen meist durch den gemeinsamen Kirchgang zum Schützenfest, aber auch die Teilnahme an der Beerdigung eines Schützenbruders. Manche Bruderschaften bieten auch Einkehrtage an, nehmen an Wallfahrten oder anderen religiösen Angeboten teil.

Sitte bedeutet den christlichen Lebenswandel des Schützen. Natürlich ist nicht jeder perfekt, aber es geht um die Leitlinie. Dabei muss bedacht werden, dass die westliche Gesellschaft durch das Christentum über Jahrhunderte so stark geprägt wurde, dass dessen Werte allgemein üblich geworden sind, so dass auch Ungetaufte, Atheisten oder Andersgläubige sich meist im besten Sinne christlich verhalten ohne daran auch nur zu denken.

Die Heimat ist der weltliche Anker des Schützen. Hier lebt er und hier setzt er sich ein: für die Gemeinschaft, die Menschen, Geschichte, Kultur oder Sport. Mancher wirkt in Vereinen, einige in der Politik, andere wiederum in kleinen Gruppen oder als Einzelkämpfer.

Unterm Strich ist der Schützenbruder oder die Schützenschwester also derjenige, der aufgerufen ist, sich nicht nur für sein eigenes Wohl, sondern auch für das der übrigen Menschen in seinem Wirkungsbereich – und oft auch darüber hinaus – einzusetzen, der sich täglich bemühen soll, richtig zu handeln und niemandem Unrecht zuzufügen.

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Wer sich auf diesen beschwerlichen Weg macht, der beileibe nicht immer so einfach einzuhalten ist, der hat es dann aber auch verdient, einmal im Jahr zu feiern – das Schützenfest ist nämlich auch eine heimatliche Tradition, die es um der Dorfgemeinschaft Willen zu erhalten gilt.

(StadtSpiegel)