Mataré bei „UN-Sitzung“

120 Schüler/innen aus sieben Schulen trafen sich am vergangenen Samstag auf Schloss Neersen in Willich, um gemeinsam zu debattieren – unter ihnen war auch eine Delegation des Meerbuscher Mataré-Gymnasiums.

Bereits zum fünften Mal veranstaltete das Schul-Netzwerk die „Model United Nations Schools’ Conference“ (MUNSC), bei der politische und UN-Simulationen in englischer Sprache durchgeführt werden.

Im Neersener Schloss trafen die Schüler zusammen, Lehrer Carsten Hüttermann (kl.F.) sieht Vorteile für’s Leben in der Simulation.
Im Neersener Schloss trafen die Schüler zusammen, Lehrer Carsten Hüttermann (kl.F.) sieht Vorteile für’s Leben in der Simulation. Foto: sb

Wer amerikanische Highshool-Filme kennt, kennt auch die dort üblichen Debattierclubs, bei denen meist die Nerds und Streber engagiert sind.

Die Teilnehmer des Neersener Debatier-Events waren hingegen ganz normale Schüler/innen, die einen Teil ihrer Freizeit investieren, um sich auf ein international ausgerichtetes Leben vorzubereiten. Das jährliche Treffen auf dem Neersener Schloss ist dabei eine lokale Ebene und wird als erster Einstieg in die Szene gewertet, denn es bestehen auch große internationale Treffen, wie das internationale PIMUN (Paris International Model United Nations), an denen das Mataré-Gymnasium regelmäßig als einzige öffentliche Schule teilnehmen darf.

Die beiden 17-jährigen Schüler Victor Langsiepen und Sebastian Dankel sind seit 1,5 Jahren in der Meerbuscher Debattiergruppe engagiert und nahmen in diesem Jahr zum zweiten Mal am Treffen in Neersen teil. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, die uns die Europaschule in Meerbusch bietet, da gehört das Munsc natürlich mit dazu“, erklärt Victor selbstbewusst. Im letzten Jahr hatten sie als „Delegates“ an den Diskussionsrunden zu internationalen Themen teilgenommen, diesmal sitzen sie als Diskussionsleiter in den Gruppen und gehen viel selbstsicherer mit den Themen und dem Prozedere der Diskussionsrunden um. Alle Teilnehmer kamen im Anzug oder Kostüm und alle halten die gleichen Regeln ein, die in den UN-Sitzungen gelten. „Hier werden zwar keine Entscheidungen getroffen, die irgendeine Relevanz in der wirklichen Welt haben, dennoch nehmen alle Teilnehmer diese Veranstaltung sehr ernst“, erklärt der ehemalige Leiter der Windsor School in Rheindahlen und Director of international Studies Christopher Sholl.

„Wir leben in einer international ausgerichteten Welt, in der die englische Sprache immer wichtiger wird. Bei den Konferenzsimulationen lernen wir den sicheren Umgang mit der Sprache und üben freie Rede, Präsentation und unsere Meinung zu vertreten“, berichtet Sebastian Dankel.

Wer wie er und Victor im Ausland studieren will, bekommt für seine Teilnahme wichtige Teilnahmezertifikate, die bei einer Studienplatzsuche entscheidende Vorteile bringen können, wie Carsten Hüttermann erklärt.

Dem engagierten Meerbuscher Lehrer liegt sehr viel an diesem Trainingsprogramm, das sich besonders an Schüler/innen richtet, die gute Noten haben und etwas mehr leisten wollen, ein Eliteprogramm sei das MUNSC auf keinen Fall, denn wer die Reisekosten zu Auslandsaufenthalten oder für die Wettbewerbe nicht aufbringen kann, könne vom Förderverein unterstützt werden. Victor und Sebastian sind alles andere ans weltfremde Nerds, für sie und ihresgleichen ist es cool, sich für Politik zu interessieren und zusätzliche Leistung zu bringen. Sie nehmen alle Chancen wahr, die ihnen geboten werden und nehmen ihr eigenes Leben früh in die eigene Hand. Eine Karriere bei der UN streben sie jedoch von ihrem heutigen Standpunkt aus nicht an.

(StadtSpiegel)