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Mehr Grün auf Dr.-Franz-Schütz-Platz soll für besseres Klima sorgen

Mobile Bäume für besseres Mikroklima : Größter Platz wird grüner

Als Schattenspender und zur Verbesserung des Mikroklimas hat die Stadt auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz 19 mobile Baumkübel aufstellen lassen. Die Maßnahme ist Teil des Klima-Anpassungskonzeptes.

Die Vorarbeiten auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz begannen Mitte Dezember: 400 Quadratmeter Asphalt – das entspricht 32 Stellplätzen – wurden entsiegelt und mit wasserdurchlässigem Schotterrasen belegt. Dort sprießt bereits das erste Grün. Auf diese Areale wurden nun 16 große sowie drei kleinere mobile Baumkübel platziert. An Hitzetagen sollen die Bäume Schatten spenden und das Kleinklima auf dem Platz verbessern. Zugleich erhöht das zusätzliche Grün die Aufenthaltsqualität. Dazu tragen auch die neuen Sitzgelegenheiten auf dem Rand der kleineren Kübel bei. Sie waren kaum aufgestellt, als sich schon die ersten Bürger darauf niederließen.

Die Begrünung des Platzes gehört zum Klima-Anpassungskonzept, mit dem die Stadt auf die Folgen des Klimawandels reagiert. Eine bereits 2020 durchgeführte Stadtklima-Analyse für Meerbusch ergab dringenden Handlungsbedarf: Zu rechnen ist mit steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen und längeren Hitzeperioden. Ungünstig in diesem Zusammenhang sind große, asphaltierte Flächen. „In der Analyse wurde der Dr.-Franz-Schütz-Platz als Hitze-Hotspot identifiziert“, sagt Michael Betsch, Bereichsleiter Grünflächen.

Die aufgestellten Kübel des niederländischen Herstellers Streetlife bestehen aus einem Bioverbundwerkstoff aus Hanf und Harz und sind dank eines Wasserreservoirs leicht zu bewässern. Bei der Farbe hat sich die Stadt gegen Rostbraun und für die lichtgraue Variante entschieden. Sie speichert weniger Hitze und passt darüber hinaus auch optisch besser zum denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude der ehemaligen Kämmerei.

Bepflanzt wurden die Container von der Büdericher Firma Terra Viridis mit Zelkoven, die derzeit drei bis vier Meter hoch sind. „Die Zelkove ist ein sogenannter Stadtklimabaum“, erklärt Betsch, „sehr trockenheitsverträglich und hitzeresistent.“ Sie wachse etwa 30 Zentimeter pro Jahr und bilde eine breit ausladende Krone. Ihre Blüten seien eher unscheinbar, böten aber Nahrung für Bienen und andere Insekten. Dies gilt auch für die Pflanzen, die unter den Bäumen wachsen – Gräser, Lavendel und Elfenblumen sowie Rosmarin, Thymian, Salbei und Strauchkronwicken in den kleineren Kübeln. „Für die Unterbepflanzung haben wir ausschließlich bienenfreundliche Gewächse ausgewählt“, so Betschs Stellvertreterin Anna Hardenberg.

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Voraussetzung für die Umgestaltung des Platzes war, dass dieser weiterhin für Veranstaltungen wie das Schützenfest, die Winterwelt und den Wochenmarkt nutzbar bleibt. „Deshalb kamen nur mobile Elemente infrage“, sagt Michael Betsch. Bei Bedarf können die Kübel mit einem Radlader des Stadtbauhofes versetzt werden.

Finanziert wurde das Projekt zu 100 Prozent mit Landesmitteln aus dem Förderprojekt „Klimaresilienz für Kommunen“, für das sich die Stadt Meerbusch im Herbst 2020 erfolgreich beworben hatte. Insgesamt wurden 418 900 Euro für Maßnahmen zur Klimaanpassung bewilligt. Die Stadt finanzierte damit auch die Dachbegrünung am Mataré-Gymnasium sowie eine Teilentsiegelung des Schulhofs.